Wir besichtigten u.a. die Tromsøer Universität und auch hier wurden
erneut Postkarten, die letzten auf dieser Reise, verschickt. An der Fachhochschule,
so es denn eine ist, aßen wir zu Mittag. Es war gut und reichlich. Am späten
Nachmittag brachen wir dann auf, Narvik entgegen.
Es war schon Dunkel, als wir auf einer kurvigen Straße einige Autos stehen sahen.
Ich ging runter mit der Fahrt, machte den Warnblinker an, damit der rückwärtige
Verkehr gewarnt war. Es lag irgendein Riesenklumpen mitten auf der Fahrbahn,
ich dachte zunächst, es wäre ein umgekippter Lieferwagen in der Größe eines
Sprinters. Als wir dranwaren erkannte ich den Grund für den Stau: Es war ein
überdimensionierter Felsbrocken, der sich gelöst hatte und nun auf der Fahrbahn
lag. Die Steinschlag-Schilder nahmen wir von Stund an ernster. Immer gleich
übertreiben... ein Kieselstein hätte es doch auch schon getan.
Um 21:30 Uhr (km 5.270) erreichten wir Narvik, jene Stadt in der sich 1940 deutsche
Fallschirm- und Gebirgsjäger monatelang gegen eine 10fache übermacht hielten
und am Ende doch als Sieger hervorgingen. Wir suchten uns wieder einen überdachten
Platz zum übernachten und fanden ihn auch bald. Nachts kam ein Nachwächter und
bat uns auf Deutsch, wir möchten uns doch bitte nicht vor die Türe legen, damit
er uns in der Nacht bei seiner zweiten Runde nicht wecken müßte. Nach einem
kleinen Stellungswechsel konnten wir unseren Schlaf ungestört fortsetzen. Der
Platz war sehr gut, der Regen konnte uns nichts anhaben und 100 m weiter gab
es eine Tankstelle, an der wir für umsonst unser Kochgeschirr abspülen konnten
und auch duschen.
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