Dienstag, 27. Januar 2004

Tatsächlich schellt in der Nacht mein Handy. Ich schreck aus dem Schlaf, schau das Handy an, stell dann erst mal fest, daß es nicht der Wecker ist, dann überleg ich und drück auf den Auflegeknopf. "Neiiiin, verdammt. Das muß echt dieser Platz sein, cih krieg hier nur Scheiße an den Start..." Münchener Nummer, aber unvollständig angezeigt, folglich nicht zurückrufbar. Weiterschlafen. Auch der Tommy, der mit Hias das Zimmer teilt schlief gleich weiter.
In der Früh sah ich dann die Nummer und überlegte hin und her, wer das gewesen sein könnte. Anno? Cristin? Fischer? Hm... Keine Ahnung. Ich ging dann, um meine eMails zu checken. Eines war da von Travelocity, ich solle anrufen. Münchener Nummer. Die waren das also. Ich rief an. "Ihr habt mich mitten in der Nacht angerufen, stimmt's? Wahrscheinlich um mir zu sagen, daß das mit dem Ticket nicht klappt." "Doch, es klappt schon, aber nur gegen einen Aufpreis von weiteren 20 Euro." "Ja, was soll ich jetzt machen? Wie wäre es mit elekronischen Tickets, dafür hat man ja heutzutage Internet." Warum ich das nicht angewählt hätte? "Bitte? Weil ich behindert bin, deswegen", schrie ich beinahe in den Hörer, "Weil auf Eurer Kackpage extra stand, daß keine Elektronischen ausgestellt werden." "Aber wenn Sie wollen, dann können wir das an die Amerikaner weitegeben, damit die das machen." He, die war wohl auf der Uni. "Aber sagen Sie, warum kann ich nicht direkt bei den Amis buchen, wenn ich schon hier bin?" "Da hätten Sie sich unter travelocity.com einloggen müssen." "Das habe ich getan. Mehrmals. Am Nachmittag zeigt es Dollarpreise an, am Abend Europreise und ich kann nichts dagegen tun. Also, wie verbleiben wir?" "Ich werde das an die Leute drüben weiterleiten, die schicken ihnen dann ein elektronisches Ticket zu. Nur nochmal die Flugdaten, sicherheitshalber.

All the leaves are brown
And the sky is grey
I went for a walk
On a winter's day
I'd be safe and warm
If I was in L.A.
California dreamin'
On such a winter's day

Der Hinflug ist am 31., der Rückflug am 19. Februar." "Hab ich nicht für den 30. gebucht?" "Nein, den 31." "Kann schon sein, können Sie mir bitte nachsehen, ob mittlerweile der 30. wieder buchbar ist?" Ich ging online, während ich noch mit ihr redete und sah mir das ganze selbst mal an. 30. Januar und 15. Februar. "Ha", kreischte ich ihr ins Ohr, "ich hab hier was für 130 Euro und... Moment...", ich klickte weiter, "Elekrtonisches Ticket. Von wegen geht nicht, jetzt geht es plötzlich. Und dann auchn noch mit United. Wie wäre es, sie löschen diesen ganzen gebuchten Unfug einfach, häm? Wird das gehn?" "Jo, freilich, und kostenlos, versteht sich." Na, also. Ticketkaufen ist wie an der Börse spekulieren. Armselig. Hias hatte neulich ein Ticket nach Washington gebucht. 300 Dollar. Washington ist um's Eck. Ich hatte gestern ein Ticket für den 31. und das war teurer als einen Tag später ein Ticket für den 30. zu buchen. Deswegen fahr ich lieber mit dem Auto, mir waren Börsenheinis von jeher suspekt. "Ich sag es dir: ein Kerl, der spekuliert, ist wie ein Tier, auf dürrer Weide. Von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt, und ringsumher liegt schöne, grüne Heide..."
Nun war es vollbracht, der Flug geht am 30. Januar. Nicht verschiebbar.


Voriger Tag Zum Anfang Nächster Tag

[Hauptseite] [Besolds W123] [Reiseberichte] [Gästebuch]
© by Markus Besold