Um 22:30 Uhr brachen wir auf in Richtung Genua. Die Fähre nach Tunis ging um
8:00 Uhr und wir sollten pünktlich sein, denn die würde auch ohne uns fahren.
Zuvor hatte ich an der LOMO noch den Tank bis zur Halskrause gefüllt. Das Auto
war schwer beladen, stand jetzt aber dank der verstärkten Federn noch relativ
hoch. Das sollte sich noch ändern, wenn erst die zehn Diesel- und Wasserkanister
auf dem Dach gefüllt waren.
Mein Beifahrer ist ein angenehmer Zeitgenosse, nur scheint er ständig in seiner
eigenen Traumwelt versunken zu sein und checkt halt gar nichts, was um ihn herum vorgeht, wie ein Stück
Holz. Eine Begenbenheit möchte ich kurz schildern, die seinen Charakter ziemlich
deutlich macht. Er war in meiner Parallelklasse und im Skilager war er mit einer
Gruppe anderer beim Rauchen, was in der 8. Klasse ja nicht erlaubt ist. Als
der Lehrer heranschritt warfen alle rechtzeitig die Cigartten weg. Nur der Michl
hatte es nicht geschnallt, daß der Sammüller Lunte gerochen hatte und mit direktem
Kurs auf die Gruppe zuhielt. Michl hielt die Kippe weiter in der hohlen Hand und
starrte in den Boden. Der Lehrer trat vor ihn, nahm die Hand, in der Michl die
Kippe hielt und drückte sie zusammen "Und, Metzger? Wie geht's?" Michl verzog
absolut keine Miene, der Lehrer dafür umso mehr. "Gut, warum?" Der Lehrer glaubte,
ihn nun genug bestraft zu haben und entfernte sich wieder. Michls Kommentar:
"Ach, Herrgott, hat mir vielleicht jemand a Feuer?"
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