Im Lauf des Vormittags baute ich die Lichtmaschine aus, dann ging ich in der Mittagspause zu Mammah und fuhr mit dem Neger, den sie mir mitgab auf seinem Mopped durch Bamako auf der Suche nach eine Lichtmaschine. War ein witziger Typ, der immerzu am winken war und geschickt den Schlaglöchern ausweichen konnte. Ich fühlte mich zwar nicht ganz sicher, aber das lag daran, daß an diesem Gefährt einfach eine Tonne Blech und zwei Räder fehlten.
Wir fuhren zu Mercedes und zu mehreren Schrottplätzen. Bei einem gingen mir die Augen über, als ich einige neue E-Klassen sah, die keine Totalschaden waren und im Schlamm versunken vor sich
hinrosteten. Hier bekamen wir eine Lichtmaschine. Ich wollte auch noch einen Stern haben, aber ich konnte mich nicht verständlich machen.
Erst sollte ich die Lichtmaschine einbauen, schauen, ob sie geht und dann bezahlen. Solche Art von Geschäften mache ich schon lieber, funktionieren aber nur, wenn ein Weißer im Spiel ist.
Ich war allerdings gewarnt, daß es teuer werden würde, aber was blieb mir anders übrig?
Er brachte mich zurück und ich baute die Lichtmaschine ein. Test. Geht, aber irgendwas schlägt. Erst als mir der Keilriemen eine patschte, wußte ich was es war. Also Keilriemen wechseln,
was aber etwa eine Stunde dauerte, denn ich mußte den Riemen von der Klima und den von der Servo abnehmen, damit ich den von der Lichtmaschine ausweckseln konnte. Anschließend ging ich zur Mammah und sie fragte, ob ich 35.000 in Ordnug fände. Ich war einverstanden. Ist mir lieber, als 14.000 für eine zu zahlen, bei der es sich hinterher herausstellt, daß sie nicht arbeitet.
gegen sechs Uhr suchten wir ein Internet-Café. Wir fanden auch bald eins und trafen die Franzosen vom Zug wieder. Danach verabschiedeten wir uns endgültig und sie warnten uns erneut vor der Elfenbeinküste. Auch das mit Timbuktu sollten wir uns nochmal genau überlegen. Keine Straße, Regenzeit und rege Rebellentätigkeit.
Um 20:50 Uhr, Reisekilometer 9.150, verließen wir Bamako in Richtung Timbuktu, wir wollten es wagen, trotdem uns alle davon abrieten. Sonst geht es wieder so, wie mit dem Wau-an-Namus. Unsere Fantas bekamen wir natürlich, es läßt sich selbst in Afrika nicht an der Färbung festmachen, wessen Wort man trauen kann und wessen nicht.
Keine Zwischenfälle, die Lichtmaschine arbeitete und irgendwo zwischen Segou und San fuhren wir gemütlich auf einen Feldweg und blieben bei einem Baum stehen. Zwischen Gepäckträger und Baum spannten wir die Wäscheleine, an der die nasse Wäsche und das Moskitonetz aufgehängt wurden. Ich legte mich wieder auf die Bleche. Der Himmel war wie ein Diamant und wenn man da so auf den Blechen liegt, und den Rauch der letzten Cigarette des Tages in die Richtung der Sterne bläst, dann ist es einem gerade so was von wurscht, wieviel man irgendeinem selbsternannten Mechaniker für nichts in die Hand drückte.
Voriger Tag | Zum Anfang | Nächster Tag |