Zum Frühstück kam irgendeiner daher und wollte was verkaufen,
aber erfolglos. Ein zweiter kam dazu und sagte, er spiele in
einer Band und würde uns später mal eine CD vorbeibringen. Er
kam tatsächlich später mit der CD vorbei. Ich hörte sie mir
an, der Druck war schlecht, die Klangqualität auch, aber ich
hörte sie mir an. Gefiel mir nicht. "Do you want to listen
to real music?" - Chopin, 1. Klavierkonzert - gefiel aber
ihm nicht. Er fragte, ob ich die CD kaufen wolle.
-"Wieviel?" 20.000 CFA, 65 DM. Kein Kommmennntar. Für das
Geld bekommt man alle 9 Beethovensymphonien mit den Berlinern und
Karajan. "Weg, weg, wäääg!"
Von einem anderen ließ ich mir nach langer Diskussion noch
einmal über 20 Elephanten andrehen. Die kleinen sind teurer als
die großen, weil sie schwieriger zu bearbeiten sind. Na,
wunderbar, dann nehme ich die großen. Aber die sind teurer, weil
bei denen mehr Material draufgeht. Aber gut, man einigt sich auf
einen Preis, etwa 15 DM für 25 Elephanten, das ist vertretbar.
Nach abgeschlossenem Geschäft fängt er aber an, die
Schlüsselringe der Elephanten abzunehmen. Für ein paar
Kugelschreiber kann ich sie wieder zurückkaufen. So läuft's
nicht, Typ. Du willst doch, daß die Leute wieder bei Dir
einkaufen oder Dich weiterempfehlen, oder nicht? Kapiert er
nicht, sein Pech.
Hier stellten wir fest, daß in der Reisekasse annähernd 2.000
DM fehlten. Ich dachte jetzt weniger an Diebstahl sondern eher an
Schlamperei. Es sprach ein gewichtiges Argument dafür: Es war
mein Anteil, der den Fehlbetrag aufwies. Diebstahl ist unlogisch,
denn wieso sollte jemand nur einen Teil und dann auch noch
ausgerechnet D-Mark klauen, wenn er auch französische Frank (praktisch Landeswährung) und
US-Dollar zur Auswahl hat. Das könnte uns in Abidjan glatt vor
ein Problem stellen, denn VisaPlus-Bank-Card nützt in
Westafrika soviel wie eine entwertete Streifenkarte der VGA. Das
Geld muß ich in einer Hosen- oder Jackentsche in Augsburg haben.
Um 17:00 Uhr war Aufbruch nach Ouagadougou angesagt. Vorher aber
noch zum Supermarkt. Währen die anderen im Supermarkt waren, wo
nur Leute, die einkaufen Zutritt haben, nervten mich einige im
Auto, bis sie von einem Wächter mit dem Schlagstock vertrieben
wurden.
Um neun (Rkm 11.864) fuhren wir dann doch mal lieber von der
Straße, weil die Schlaglöcher doch rabiater waren als ich
gedacht hätte. Ich fuhr auf eine kleine Piste neben der Straße,
die ganz plötzlich ganz steil endete. Gut so, das hält
unerwünschten Besuch fern, zumindest dann, wenn er mit Rädern
unterwegs ist. Auch hier kaum Mücken in der Nacht.
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