Afrika 2000
Zweite Etappe
Dienstag, den 26. September

Zum Frühstück kam irgendeiner daher und wollte was verkaufen, aber erfolglos. Ein zweiter kam dazu und sagte, er spiele in einer Band und würde uns später mal eine CD vorbeibringen. Er kam tatsächlich später mit der CD vorbei. Ich hörte sie mir an, der Druck war schlecht, die Klangqualität auch, aber ich hörte sie mir an. Gefiel mir nicht. "Do you want to listen to real music?" - Chopin, 1. Klavierkonzert - gefiel aber ihm nicht. Er fragte, ob ich die CD kaufen wolle. -"Wieviel?" 20.000 CFA, 65 DM. Kein Kommmennntar. Für das Geld bekommt man alle 9 Beethovensymphonien mit den Berlinern und Karajan. "Weg, weg, wäääg!"
Von einem anderen ließ ich mir nach langer Diskussion noch einmal über 20 Elephanten andrehen. Die kleinen sind teurer als die großen, weil sie schwieriger zu bearbeiten sind. Na, wunderbar, dann nehme ich die großen. Aber die sind teurer, weil bei denen mehr Material draufgeht. Aber gut, man einigt sich auf einen Preis, etwa 15 DM für 25 Elephanten, das ist vertretbar. Nach abgeschlossenem Geschäft fängt er aber an, die Schlüsselringe der Elephanten abzunehmen. Für ein paar Kugelschreiber kann ich sie wieder zurückkaufen. So läuft's nicht, Typ. Du willst doch, daß die Leute wieder bei Dir einkaufen oder Dich weiterempfehlen, oder nicht? Kapiert er nicht, sein Pech.
Hier stellten wir fest, daß in der Reisekasse annähernd 2.000 DM fehlten. Ich dachte jetzt weniger an Diebstahl sondern eher an Schlamperei. Es sprach ein gewichtiges Argument dafür: Es war mein Anteil, der den Fehlbetrag aufwies. Diebstahl ist unlogisch, denn wieso sollte jemand nur einen Teil und dann auch noch ausgerechnet D-Mark klauen, wenn er auch französische Frank (praktisch Landeswährung) und US-Dollar zur Auswahl hat. Das könnte uns in Abidjan glatt vor ein Problem stellen, denn VisaPlus-Bank-Card nützt in Westafrika soviel wie eine entwertete Streifenkarte der VGA. Das Geld muß ich in einer Hosen- oder Jackentsche in Augsburg haben. Um 17:00 Uhr war Aufbruch nach Ouagadougou angesagt. Vorher aber noch zum Supermarkt. Währen die anderen im Supermarkt waren, wo nur Leute, die einkaufen Zutritt haben, nervten mich einige im Auto, bis sie von einem Wächter mit dem Schlagstock vertrieben wurden.
Um neun (Rkm 11.864) fuhren wir dann doch mal lieber von der Straße, weil die Schlaglöcher doch rabiater waren als ich gedacht hätte. Ich fuhr auf eine kleine Piste neben der Straße, die ganz plötzlich ganz steil endete. Gut so, das hält unerwünschten Besuch fern, zumindest dann, wenn er mit Rädern unterwegs ist. Auch hier kaum Mücken in der Nacht.


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© by Markus Besold