Argentinienfahrt 2001
Freitag, 26. Mai

In aller Herrgottsfrühe schellt das Telephon und Eduardo meldet mir, es sei ein Paket für mich angekommen. Ich sofort ins Auto und dort hingefahren. Nachdem ich das Paket aufgerissen und festgestellt hatte, daß sich zwei Gebläsemotoren darin befanden, hetzte ich zur Werkstatt. Es war Samstag und kurz nach Mittag. Ich fuhr mit dem Auto gleich durch das Tor und fragte, wann sie denn schließen würden. "Jetzt" war die Antwort. "Nein, das geht nicht." Der Chef, ein ausgewanderter Japaner sah mich an, lächelte - kann ja nicht anders - und fragte, warum das denn nicht ginge. Ich sagte ihm, daß ich jetzt sofort nach Buenos Aires muß, meine Lüftung aber nicht geht und da unten Winter ist und ich sonst frier' und Hunger krieg' und sterben muß. Und eigentlich dauert das alles ja gar nicht lange, ich kann das nur nicht selbst erledigen. Ich hielt ihm die beiden Lüfter hin, er meinte "Na gut!" und stellte als erstes grinsend fest, daß keiner der beiden Lüfter ganz sei. Aus zweien machte er einen, den baute er dann ein, während ich versuchte, den Riemen an den Klimakompressor anzubringen. Ich schaffte es zwar mehrmals, mir abwechselnd den Kopf anzuschlagen, den Daumen einzuzwicken, aber den verdammten Riemen brachte ich nicht an seinen Platz.

Als er mit dem Einbau fertig war, sagte er, ich solle mal sacht beiseite gehen und ihm zuschauen, damit ich seh, wie man das macht. Innerhalb von zwei Sekunden war der beschissene Riemen da, wo er hingehört. Drecksklump, verhaut's... 60 DM macht das Ganze. Sondertarif, weil Samstag und er auch noch zu einer Hochzeit eingeladen war.

Gepackt war auch noch nicht, der Tank war fast leer - wie immer kurz vor der Abfahrt. Ich fuhr also wieder heim und füllte ihn mit geschnorrtem Sojaöl auf, danach packte ich meine sieben Sachen zusammen. Anschließend stellte ich fest, daß es wohl wenig Sinn haben würde, heute noch zu fahren, also wurde die Abreise auf den Tag danach verschoben.


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© by Markus Besold