Freitag, 11. Juli 2003

Ich telephonierte mit der Arbeit, sah mir die Baustelle an, handelte einen Preis aus. Idiotischerweise nach unten, weil ich so überwältigt von der Höhe des Stundenlohns war. Ich sollte eine Tür restaurieren, da ich immer der Prestolith-Meister war, traute ich mir das durchaus zu, sie wieder aussehen zu lassen, wie neu. Am nächsten Tag sollte ich anfangen.
Hinterher ging es wieder in den Roten Löwen, ich traf mich mit Frank und wir redeten wieder über Amerika. Wenn man will, dann geht es, wenn nicht, dann nicht. man braucht etwas Glück und man wird seine Fehler machen, wie alle anderen auch, aber dadurch sollte man sich nicht entmutigen lassen. Es kommt eines nach dem anderen. Man muß dahinterbleiben, dann sollte alles klappen.
Frank war mit seinem Big Brownie da, dem 450SEL 6.9. Wir fuhren zu Marco. An einer Tankstelle machten wir einen Fahrerwechsel. Ich durfte das Ungetüm mit seinen sieben Litern Hubraum fahren. "Ich?" "Ja, hab ich Dir doch angeboten..." Er hatte mir mal vor Monaten, als ich noch in Mexiko auf meine Scheibe wartete, in einem Nebensatz geschrieben, daß ich mal 'ne Runde drehen könnte. Ich hatte das längst vergessen - er nicht. Dann saß statt Clint Eastwood ein Markus Besold recht verloren auf dem Chefsessel und fuhr los auf den Highway, immer schön brav, als ob er im 200D säße. "Jetzt gib doch mal Gas, Mensch..." Ich drückte das Gaspedal durch und die Karre zog weg, daß ich mit dem schauen nicht mehr hinterherkam. Überholen auf der Autobahn. Ich hatte es schon beinahe verlernt... So solid und leise ist das Schiff, wie es nur ein Mercedes sein kann. Man hört nur ein leises Rauschen, das meiner Meinung nach vom Benzin herrührt, das in irren Mengen durch die Leitungen fließt. Aber was soll's? Das ist Amerika. Wen kümmert es, wieviel das Auto verbraucht?

Um es mit Adolf Galland auszudrücken: "Es ist, als ob ein Engel schiebt."

Als wir bei Marco waren, reichte dieser mir das Telephon. Am anderen Ende der Leitung war eine deutsche Männerstimme. Es sei ganz praktisch, daß ein Schreiner da sei, denn er könnte sowas gut gebrauchen und zwar in einigen Wochen. Das hört man gerne, es scheint sich wirklich prima zu entwickeln. Jetzt liegt es an mir.


Voriger Tag Zum Anfang Nächster Tag

[Hauptseite] [Besolds W123] [Reiseberichte] [Gästebuch]
© by Markus Besold