Boden einlassen, Türen schleifen und neu streichen. Das war
die Beschäftigung tagsüber, also das übliche. Eigentlich ein
Mist, denn das ist genau das Gegenteil meines Lebensziels, das da heißt:
"Nichts arbeiten, trotzdem viel Geld verdienen." Die harte Wirklichkeit
sieht so aus: "Nichts verdienen, trotzdem viel arbeiten". So geht
es definitiv nicht, ab morgen muß das hier alles ganz anders werden.
Das einzig Besondere Vorkommnis war mein Versuch, eine Pizza zu organisieren.
Ich ging so gegen acht Uhr abends zu meinem Pizzastand. Dort gibt es die besten
Pizzas in Playa, aber die hinter der Theke ist eine ganz alte, aber wirklich
geriebene Verkäuferin. Die läßt und läßt sich nicht
runterhandeln, nicht um einen Peso. Keine Chance. Heute ging ich wieder hin,
probierte es wieder, immer nach dem Motto "Beharrlichkeit führt zum
Ziel". Wieder nichts zu wollen. Sie hatte, während sie Pizza verkaufte
immer in der anderen Hand das Funkgerät und versuchte jemanden an die Leitung
zu bekommen. Als das endlich klappte, beschwerte sie sich, daß die Druckerpatrone
leer sei und daß das so nicht ginge. Ich verstand erst nicht, was daran
so schlimm ist, schließlich kriegt man hier ohnehin kaum eine Quittung
für gekaufte Ware, wieso ausgerechnet bei der Pizza. Ich aß derweil
meine Pizza zum Mitnehmen und dabei fiel mein Blich auf einen Aushang, kaum
lesbar. Da stand: "If you don't get your ticket, you don't have to pay".
Ha! Das war meine Bresche. Ich blieb und sah die Verkäuferin grinsend an.
Sie fragte, ob ich noch was bekäme, da sagte ich: "Ja. Meine 32 Peso
wieder, bitteschön", und deutete auf das Schild, "oder kann ich
auch den Kassenzettel haben". Sie sah sich verlegen um. Diesmal mußte
ich meinen Discount bekommen. In dem Moment kam ein Moped angefahren und sie
atmete auf. Es kam hinein eine hübsche junge Frau, vielleicht Amerikanerin,
aber keinen Hauch von Akzent. Sie erklärte der Verkäuferin, daß
das ein Thermodrucker sei, daher auch keine Patrone hätte, sondern, daß
sie nur das Papier richtig einlegen mußte, dann ginge er auch. Sie sah
mich an, fragte mich, ob ich schon bedient worden wäre. "Ja, aber
ich hab gehofft, ich bekomm heut meinen Rabatt, weil es keinen Kassenzettel
gab." Sie reichte ihn mir grinsend, ich machte einen Schnabel und ging
wieder. Ich krieg schon noch meinen Rabatt, wär ja gelacht. Aber diesmal
sollte es nicht gewesen sein.
"Nimm mich mit, Kapitän in die Ferne Nimm mich mit in die weite Welt hinaus..." |
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