Alaska 2003

Sonntag, 18. Januar 2004
Eigentlich war für Abends eine Hausparty, aber die verlief sich irgendwo. Auch nichts Schlechtes, denn wenigstens hält sich dadurch die Schreiberei kurz. Abends gingen wir ein einen noblen Liquor-Store, kauften Bier, Wodka und Red Bull. Der Besitzer fragte, woher wir seien. "Germany und selbst?" Er sagte irgendwas unverständliches, ich hackte nach. "Iraq, Iraq, Saddam Hussein! Ihr Deutschen mögt doch Saddam Hussein!" "Nun, spätestens seit er sich gefangennehmen hat lassen nicht mehr..." Und er sollte das selbe tun.

Keine Besonderen Vorkommnisse, außer:

Am Abend fuhr ich noch so lange um den Block, bis die 790.000 voll waren. Und ich stellte mit Entsetzen fest, wie wenig ich in den letzten Jahren gefahren bin. Wäre ich in Deutschland geblieben, dann wäre die Million dieses Jahr voll geworden, aber hier heraußen hatte ich die Wahl zwischen Schlaglöchern oder Arbeiten wie ein besessener. Keine Zeit zum Fahren. Naja, kommt Zeit, kommt Rath.

Langsam kommt man der Sache näher...

 

Montag, 19. Januar 2004
Es war Feiertag. Martin-Luther-King. Ich wußte erst nicht, was das denn nun sollte, aber ich wurde aufgeklärt: Martin Luther kam nach dem Thesenanschlag nach Amerika und wurde zum König gekrönt, wenn ich es richtig verstanden habe. Schön und gut, doch mir half es natürlich nicht weiter. Ich bin nicht evangolnisch, aber wenigstens hatte Mercedes nicht zu. Am Vormittag besuchte ich erst mit Hias die hiesige Uni, doch auch dort war ob des Feiertagen nicht viel los. Auch die Amis können einen wahnsinnig machen mit ihrem religiösen Scheißdreck. Aber wir überlebten es. Wir fuhren dann hin zu Mercedes und bestellten die Teile, ein Lüfterrad und ein Element für die Zentralverriegelung. Auch fanden wir einen Army-Shop, der all die schönen Sachen hatte, die ich eigentlich vor ein paar Wochen gebraucht hätte: Fußwärmer, Pelzmützen, gute Handschuhe usw. Nun brauchte ich es nicht mehr. Zumindest nicht in dieser lauwarmen Fischsupp' hier.
Abends ging auch nichts mit diesem faulen Studentenpack, so blieb nichts anderes übrig, als Berichte zu schreiben. Immerhin wurde die erste Panamericanawoche fertiggestellt...

Was sich nicht alles an der Uni herumtreibt...
Manche Sachen ändern sich nie. In Deutschland sind es meistens Esel, hier eben Eichhörnchen. Andere Länder, andere Sitten.

Viel Sehenswertes scheint es in Destroit nicht zu geben. Industriestadt, wesentlich ältere Bausubstanz als beispielsweise L.A., aber das kann Europäer und Asiaten nicht sonderlich beeindrucken.

Das Wetter hier bleibt kühl, ab und zu Sonne, immer wieder ein wenig Schnee, aber es fehlen mir einfach die Eisblumen, die sich am Mantelkragen bilden, die von innen zugefrorernen Autoscheiben, Almuts Gesellschaft das Fahren an sich. Warten auf die Autoteile ist angesagt, danach soll es losgehen zum letzten großen Sprung zurück nach Kalifornien. Raus aus diesem salzigen, graubraunen Schlamm, den Benz mal wieder heimbringen und waschen. Frank rief an und meldete, daß in Kalifornien der Sommer ausgebrochen sei. Von mehreren Seiten wird man aufgefordert, sich nach Kalifornien zu begeben. Die Dolares locken. "Verflucht sei Mammon, wenn mit Schätzen er uns zu kühnen Taten regt..." Außerdem wird meine Lieblingsstewardess ihre Tätigkeit schon bald wieder aufnehmen.

Auch traf ein eMail von Almut ein mit einer präzisen Abrechnung. Eigentlich gehört so eine Abrechnung an das Ende eines jeden Reiseberichtes, zumal für die meisten anderen Reisen auch detaillierte Abrechnungen vorliegen, zumindest für alle Fahrten, bei denen Almut dabeiwar.

Posten Besold Hinz
Kraftfahrzeugzubehör 103,00 US$ 28,81 US$
Kraftstoff 796,65 US$ 36,60 US$
Verpflegung 167,27 US$ 268,38 US$
Marketenderwaren 40,00 US$ 5,57 US$
Post 1,78 US$ 42,82 US$
Unterkunft 638,93 US$ 0,00 US$
Sonstiges 53,26 US$ 29,06 US$
Summe: 1800,89 US$ 411,24 US$
Gesamtbetrag: 2212,13 US$

 

Reisekosten pro Person 1106,07 US$
Reisekosten pro Tag 96,17 US$
Reisekosten pro Tag und Person 48,08 US$
Reisekosten pro Kilometer 0,15 US$

Fest steht, daß diese eine der teuersten war. Das sollte nicht zum Regelfall werden, zeigt aber, daß von Geldern auch gebrauch gemacht wird, wenn sie vorhanden sind. Wo anders wäre es uns niemals eingefallen, in ein Hotel zu gehen, beispielsweise. Allerdings blieb hier nicht viel anderes übrig, denn wir hatten keinerlei Ausrüstung für Wintercamping. Die würde sich nur rechnen, wenn man öfter in die Gegen käme. Wobei das natürlich noch zu überlegen wäre. Im März wäre es wieder soweit, der Winter würde sogar bis dahin warten.


Voriger Tag Indexseite Nächster Tag

[Hauptseite] [Besolds W123] [Reiseberichte] [Gästebuch]
© by Markus Besold