Alaska 2003
20. und 21. Januar 2004

Dienstag, 20. Januar 2004
In der Früh ging ich hinunter und warf den Motor wieder an. Er hatte über Nacht gestanden und sollte nun wieder warm werden. Den ganzen Tag wurde getippt, keine besonderen Vorkommnisse, über die es sich zu berichten lohnen würde. Nichts los in Destroit. Langsam wird es Zeit, daß es wieder hinausgeht, zum letzten Endspurt. Ist schon eine ganz schöne Strecke und keine Almut da, die einem dabei hilft, sie zu bewältigen. Das ist wieder eine dieser Fahrten, vor der ich mich irgendwie sträube. Zwar nicht so, wie dortmals, als Ines und Almut von Argentinien aus zurückflogen und ich mich dann vor 2.000 km Brasilien sah. Ich kannte die Strecke und gerade deswegen wollte ich nicht fahren. Hier besteht wenigstens der Reiz des Neuen und sicher ist es eine ganz andere Sache, als durch brasilianischen Sumpf von einem Schlagloch zum nächsten zu hüpfen, das ist gar meine Frage. Dennoch kein gutes Gefühl. Aber Wurzeln will man hier ja auch nicht schlagen, die Zeit verrinnt zu schnell, die nächsten Drei Monate sind ja bereits längst angelaufen, 20 Tage von den 90 schon wieder verflossen. Aus, weg, dahin, Nirwana...

Mittwoch, 21. Januar 2004
In der frühe ging ich hinunter und warf den Diesel wieder an, Bei Dunkelwerden stellte ich ihn wieder ab und dabei roch es seltsam im Innenraum, der ungewöhnlich kalt war. "Komisch", dacht ich mir, es war auch seltsam still. Ich stellte fest, daß ich vergessen hatte, die Heizung anzumachen. dann der Blick auf die Kontrolltafel. "Dreck!", rutschte es mir heraus. Er muß stundenlang im roten Bereich gelaufen sein, ich hatte vergessen, die Heizung anzumachen und durch die fehlende Lüfterschraube, staut sich die Hitze und dann passiert eben das. Ich stellte den Motor ab und ließ ich etwas abkühlen. Nach einer Stunde füllte ich den Kühler wieder auf. Mindestens drei Liter floßen dem durstigen Gesellen in die Kehle. Nicht wieder, das steht fest. Ich warf den Diesel an und stellte die Heizung wieder auf AK.
Im Vordergrund stand, wie in den letzten Tagen, das tippen der Berichte. Immer wieder fällt einem irgendetwas ein, das man zu erwähnen vergaß. Ich nahm mir auch einmal die Zeit, mir mal die Strecken durchzusehen und niederzuschreiben.

Los Angeles (775614) Carson City (776745) 1.131 km
Carson City (776745) Mt. St. Helens (778178) 1.433 km
Mt. St. Helens (778178) Seattle (778562) 384 km
Seattle (778562) Grenze Kanada (778837) 275 km
Grenze Kanada (778837) Raststätte bei Prince George (779820) 983 km
Raststätte bei Prince George (779820) Fort Nelson (780588) 768 km
Fort Nelson (780588) Watson Lake (781100) 512 km
Watson Lake (781100) Haines Junction (781707) ca.607 km
Haines Junction (781707) Grenze Alaska (782032) 316 km
Grenze Alaska (782032) Tok (782188) 156 km
Tok (782188) Anchorage (üb. Fairbanks) (783153) 965 km
Anchorage (783216) Tok (direkt) (783794) 578 km
Tok (783794) Whitehorse (784426) 632 km
Whitehorse (784426) Toed River (785193) 767 km
Toed River (785193) Dawson's Creek (785836) 642 km
Dawson's Creek (785836) Saskatoon (786964) 1.128 km
Saskatoon (786964) Grenze USA (Montana) (787412) 448 km
Grenze USA (787412) Glendive (787655) 243 km
Glendive (787655) Chigago (789296) 1.641 km
Chicago (789296) Detroit (Airport) (789759) 463 km
Detroit (Airport) (789759) Detroit (Motel) (789911) 152 km
Los Angeles (775614) Grenze Kanada (778837) 3.223 km
Los Angeles (775614) Anchorage (üb. Fairbanks) (783153) 7.539 km
Anchorage (783216) Detroit (Metro Airport) (789759) 6.543 km

Was auch interessant ist, ist die manches Mal absurde Diskrepanz zwischen dem im Straßenatlas angegebenen Kilometern, die man sich vor dem ersten Befahren einer Strecke als Richtwert zugrundelegt und dem, was dann tatsächlich gefahren wir. Das liegt nur zu einem geringen teil an der Abweichung, meist entsteht es durch Ausflüge, besoldsche Abstecher, Verfahren usw.
Und mich wunderte es recht sehr, daß die Strecke Anchorage nach Detroit um fast tausend Kilometer kürzer ist, als die von L.A. nach Anchorage. Auf der Karte sah sie hingegen etwa anderthalb mal so weit aus.


Mercedes rief am frühen Nachmittag an und meldete, die Teile seien eingetroffen. Das ist halt Mercedes-Benz, da scheidet sich der Herr vom Knecht. Ich habe das mal in Deutschland mit dem Auspuff (nicht wirklich ein ausgefallenes Teil) eines 3er BMW probiert, gleiches Baujahr wie mein alter 200D. Das war ein Theater. Das ist also der Hersteller, der zu Mercedes in Konkurrenz stehen wollte? Da lachen ja die Hühner und man wird vielleicht staunen - die sind nicht mal billiger, im Gegenteil. Und das war immerhin BMW Man möchte es doch einmal mit anderen Marken versuchen, falls das Auto überhaupt noch fährt, versteht sich. Viel Spaß dabei...


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