Ich beschloß trotz der gemachten Erfahrung mit der Piste Darj - Idri nach Zilla
zu fahren, um mir die Piste Zilla - Kufra anzusehen. Als wir in Waddan zum Tanken
anhielten trafen wir einen älteren Herren, der auch nach Zilla wollte und uns
fragte, ob wir ihn denn mitnehmen würden. Kein Problem. Platz war genug da.
Ich empfinde es als sehr praktisch in Libyen Anhalter mitzunehmen. Das ist nicht
verboten, Krinminalität selbst für islamische Staaten sehr gering und ihre richtungsweisenden
Handzeichen sind einfacher zu verstehen, als die Wegweiser, die ausschließlich
in arabisch beschriftet sind und jedesmal zum anhalten gebieten, was einen gewissen
Zeitverlust bedeutet.
Die Strecke von Waddan nach Zilla ist eigentlich nichts besonderes und lange
nicht mehr so schön zu befahren, wie die von Darj nach Hun. Immer wieder sind
dicke schwarze Rauchfahnen am Horizont zu erkennen. Hier wird Erdgas abgefackelt.
Die Landschaft besteht aus Dünen und spärlicher Vegetation, die Straße ist relativ
kurvig. Einige Kontrollstellen werden passiert. Wir fuhren also nach Zilla und
als wir dort angekommen waren, lud uns unser Fahrgast zu sich nach Hause ein
und servierte uns gutes Essen, kalte Getränke und zum Abschluß einen feinen
arabischen Kaffee. Er bat uns, zu übernachten, doch da unsere Zeit sehr begrenzt
war mußte ich das Angebot ausschlagen. Er zog irgendwoher jemanden, der englisch
konnte, was die Verständigungsschwierigkeiten weitgehend beseitigte. Uns wurde
gesagt, daß wir nicht versuchen bräuchten, nach Kufra zu kommen, denn dafür
hinge das Auto viel zu tief. Das gleiche galt für die Straßen nach Ajdabiya
und Jakharrad, die streckenweise schwere Schäden aufwiesen. Also mußte wieder
zurückgefahren werden um über Waddan und Sirte nach Ajdabiya zu gelangen. Wir
kamen nicht einmal in die Nähe des Pisteneinstiegs. Nach der Besichtigung des
italienischen Forts und der Altstadt fuhren wir um 19:45 Uhr (die Sonne war
bereits untergegangen) los. Waren wir erst einmal in Ajdabiya konnte man sich
immer noch entscheiden wohin es von dort aus gehen sollte. Aber in jedem Falle
mußten wir nach Waddan. Soweit kamen wir in dieser Nacht auch noch, obwohl wir
uns eine Stunde damit aufhalten mußten, das Auto auszugraben, das ich bei einer
verfrühten Nachtplatzsuchaktion buchstäblich in den Sand gesetzt hatte.
Michl beim Pumpen(-kaputtmachen) nach der gescheiterten Nachtplatzsuche. |
Hier hatte es mein Beifahrer geschafft, die Fußluftpumpe zu liefern und so mußte ich mit 1 Atü im hinteren rechten Reifen weiterfahren. Gegen halb zwei schlugen wir etwa 20-30 km nach dem Kontrollposten hinter Waddan unmittelbar neben der Straße (das Gelände ist dort ziemlich Hügelig und Geröllhaltig und erlaubte keine großen Fahrten in die Pampa) unser Nachtlager auf. Als ich einen faustgroßen Stein weg warf klang der Aufschlag ziemlich hohl. Ich wiederholte den Versuch. Es klang, als ob wir auf einem riesigen unterirdischen Tank standen. Wirklich komisch. Kann ich mir nicht erklären.
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