Türkeitour 1999
Samstag, 10. April

Nach ein paar schlechten Stunden Schlaf ging es weiter nach Igoumenitsa. Der Regen ging in ein leichtes Schneetreiben über, aber das war gar nicht schlecht. Schnee ist immer eine nette Angelegenheit, besonders auf der Straße, weil dieser oft zu Glätte führt und den darwinschen Gesetzen zu etwas mehr Geltung verhilft.

Jaonnina - Ägoumenitsa
Es gab wieder Leitplanken!

Je näher man an die Küste kam, desto freundlicher wurde das Wetter. 25 km vor Igoumenitsa war es sonnig und warm. Hier mußte gekocht werden, da man nicht wußte, wie lange sich das Wetter noch halten würde. War ein wirklich netter Platz. Ein Pavillon, der Schutz vor etwaigen Niederschlägen bietet, ständig fließendes und kristallklares Wasser zum Kochen und Abspülen sind die Voraussetzungen für eine perfekte Kochstelle.

Essenfassen
Gut, vielleicht ist die schicke Metalltonne (ganz links im Bild) von anderen Touristen übersehen worden, aber im großen und ganzen war es hier doch recht nett.

Eine halbe Stunde nach dem Essen, das sich über mehrere Stunden hinzog, erreichten wir Igoumenitsa. Es war gegen 14:45 Uhr. Die letzten Drachmen wurden in Diesel umgesetzt. Ich erkundigte mich nach dem Anlegeplatz der Fähre und dann hieß es warten. Die Fähre sollte erst um 19:30 Uhr anlegen. Irgendwo ging ich in einen Laden und wollte nach einem Griechenland-Aufkleber fragen, wußte aber nicht wie, schließlich kommt man mit dem einen Jahr Altgriechisch nicht wirklich zu was im modernen Griechenland... Ich gng also in einen Laden, vor dem saßen mehrere ältere und jüngere Herren. Ich nahm Haltung an und fragte in die Runde: "Sorri tu botter iu, bat dass ennibaddi spiek inglisch?" Kopfschütteln, keiner versteht was, der eine oder andere macht ein klares "Nein"-Zeichen. Ich sagte dann noch auf Deutsch: "Also geh ich recht in der Annahme, daß hier dann also erst recht keiner Deutsch spricht, oder?" Da kam aus dem Haufen ein: "Nein, Deutsch können wir miteinander schon sprechen, aber nicht englisch." Ha, ich wußt's doch. Es war ein Fehler, Englisch als Weltsprache zu deklarieren, die hätten Deutsch nehmen sollen - kann jeder. So kam ich dann doch zu meinem Aufkleber. Natürlich konnte der Typ deswegen Deutsch, weil er dort gearbeitet hatte. In Braunschweig. Am Spätnachmittag wurde gekocht. Ich suchte mir einen schönen Platz am Hafen. Kunststück...es gab nur einen halbwegs guten Platz:

Essenfassen
Nämlich neben diesem 123er (240 D) mit offenbacher Nummernschild und scheinbar ohne Besitzer.

Beim Abspülen merkte meine Beifahrerin, daß zwei Fähren der Strinzis Lines gerade anlegten. Mir fiel auf, daß die Fähre, die schon vor einer Stunde angelegt hatte auch der Strinzis angehörte. War aber nicht interessant, weil sie ja am alten Hafen stand und es ausdrücklich hieß, daß wir vom "new port" ablegen sollten. Am neuen Hafen angekommen, sagte ein Wichtig, daß die "Ionian Island" mit Ziel Ancona am alten Hafen ablegt und zwar in 5 Minuten. Cool. Gewendet und unter Mißachtung ziemlich aller Verkehrsregeln zurück zum alten Hafen gebrochen. Der Typ an der Zollabfertigung sah sich schnell die Pässe an, interessierte sich nicht für den aus Versehen im Paß abgelegten Geldschein, zeigte auf die Uhr und schickte uns gleich weiter. Als letztes Auto kamen wir doch noch auf die Fähre. Das wurde langsam zur Gewohnheit...


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