Um kurz nach 3:00 Uhr standen wir in Çanakkale. Die Fähre hatten wir
um 2 Minuten verpaßt. Die nächste kam erst um 5 oder um 15 nach 5. Ausruhen.
Um halb 6 waren wir wieder im europäischen Teil.
7:35 Uhr: Erreichen türkisch-griechische Grenze. Zehn Minuten zuvor wurde noch
einmal getankt und die letzten Milliönchen in Cigaretten umgesetzt.
8:35 Uhr: Prozedur überstanden. Die Griechen hatten eine komische Art, Fahrzeuge
zu durchsuchen. Da kam so ein Zitronenschüttler, der sich nicht für den Inhalt
des Kofferraums interessierte, sondern irgendwas im Fondraum zu suchen schien.
Ganz unvermittelt machte es "Ratsch" und die Einstiegsverkleidung hinten rechts
war weg. Nach ein paar recht unprofessionellen Klopfern mit dem Schraubenzieher
gegen den Rahmen montierte er die Verkleidung wieder und sagte nur "O.K." und
fort war er. Das hatte allen unheimlich weitergeholfen und wir konnten somit
die Fahrt fortsetzen.
Hinein nach Griechenland und weiter. Immer der Beschilderung nach Thessalonikä
folgend. Um 10:00 Uhr fanden wir ein hübsches Plätzchen zum Rasten und blieben
bis Mittags.
Um 17:00 Uhr (km 7.370), der Tacho stand bei genau 577.000 km, wurde in Larissa
noch einmal getankt. Eine halbe Stunde Später waren wir in Metéora und
suchten einen Platz zum Abenessen. War nicht schwer. Nur das Spülen war etwas
kompliziert. Zehra meinte noch: "Nimm fei bloß keinen Spiritus zum spülen."
Da aber nicht genug Wasser vorhanden war, verzog ich mich mit der Spiritusflasche
hinter's Auto und spülte die Gläser mit Spiritus aus. Als wir anschließend daraus
tranken und uns der Schluck im Hals stecken blieb mußte ich mir anhören: "Was
hab ich vorher zu Dir gesagt? Aber Frau ist ja blöd, weiß ja nichts."
Gemütlich, hier: Keine Post, kein Telephon, 'ne hübsche Frau, Essen frei Haus... Wir waren doch fein raus. |
Nach dem Essen, das bis um kurz vor Acht dauerte, ging es weiter hinauf ins
Gebirge, vorbei an St.Stephan und "aufwärts, der Sonne entgegen". Aber die war
schon längst weg. Nachdem wir endlich einen guten Platz zum Zelten gefunden
hatten, machten wir uns daran, das Zelt aufzubauen. Klar mußte ich auch auf
dieser Reise etwas vergessen haben. Es war schon dunkle Nacht und im Lichterkegel
des Daimler, wo wir den ganzen Plunder ausgepackt hatten bemerkte ich, daß das
eigentliche Zelt fehlte und nur das Außenzelt mitgenommen wurde. Deshalb war
es also so leicht gewesen... Muß wohl noch irgendwo in St. Gallen herumliegen.
Dort hab ich es jedenfalls zuletzt bewut wahrgenommen.
Ohne Zelt ist es sehr unangenehm hier oben, denn es wurde empfindlich kalt und
windig. Dann mußte eben biwakiert werden. Als es schließlich anfing zu regnen,
warfen wir den ganzen Kram einfach auf die Rückbank und fuhren weiter in Richtung
Igoumenitsa. Auf dem Weg hielten wir an verschiedenen Hotels und Pensionen an,
doch allen Einwohnern Griechenlands war wohl gleichzeitig Eingefallen, daß man
an Ostern in die Berge muß. Nicht eine einzige Besenkammer war frei. Nichts.
Ich fuhr noch einige Stunden und - es half ja nichts - schließlich mußten wir
doch im Auto übernachten, es goß nämlich in Strömen. Hat nichts. Der Fondraum
war zwar Dank der zusammengeknüllten und in den Fußraum gestampften Schlafsäcke,
Isomatten und Decken relativ eben, aber immer noch zu kurz. Und warum das alles?
Weil einer dumm war und zu früh den Rückmarsch angetreten ist.
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