Almut entdeckte bei ihrem Morgenspaziergang durch Rio noch schnell ein Museum auf einem Hügel - klar - wo sonst? Wir versuchten, im Seamen's Club nach Internet zu fragen - soll hier gratis sein. Er hatte immerhin auf. Aber der Typ, der wundersamerweise Englisch sprach und das nicht einmal so schlecht - und sogar darauf bestand, Englisch zu reden - erklärte, daß die Computer gerade heute nicht da seien. Wäre auch zuviel verlangt, das gebe ich zu. Entweder Umsonst oder Computer, beides geht nicht... Was soll's.
Aufgenommen vom Kapitän: Almut und ich vor der Brücke der "Ipanema". |
Wir tranken einen Kaffee und dann gingen wir zur Post, es wollte gerade anfangen
zu regnen. Die hatte einen Computer mit Internetanschluß für Umsonst
aber es stehen meistens zwölfhundert Leute an und da schon halb Vier
vorbei war blieben nur noch ein paar Minuten, ich las mir die letzten Meldungen
aus der Heimat durch, doch zum beantworten blieb keine Zeit.
Um kurz nach Vier gingen wir wieder an Bord. Ein letztes mal. Wir rannten in
Richtung Schiff. Gar nicht einverstanden war meine Raucherlunge, aber als wir
einen Kadett von der Ipanema trafen, der mit seinen Einkäufe gemächlich in Richtung
Ipanema schlenderte, legten wir wieder den englischen Gang ein - die würden
schon nicht ohne ein Besatzungsmitglied fahren.
Dieses Rio hat mir überhaupt nicht gefallen, ich weiß nicht, was die Leute daran
finden. Nicht, weil jeder, der rumläuft einen vor Räubern warnt und alle in
Panik leben, weil es so viele Überfälle gibt, sondern, weil diese Stadt einfach
nichts hat. Nicht das besondere von Abidjan, nicht den Charme von Tripolis,
nicht die Größe von Rom. Selbst in Dakar hat es mir besser gefallen, und die
berühmten Strände wie Copacabana, Ipanema und wie sie alle heißen kommen bei
Weitem nicht an die von Grand Bassam oder selbst an die von Lakselv in Nordnorwegen
hin.
Wir liefen um 19:30 Uhr aus. Endspurt. Es war zwar noch nicht ganz dunkel, doch
es war ziemlich bewölkt, so daß ich vergeblich auf ein ähnliches Bild wie beim
Einlaufen wartete. Eines guten Blick hatten wir allerdings von unserer Kabine
aus, denn dierekt davor stand unser Container. Wir blieben fast bis halb Elf
auf der Brücke, unterhielten uns mit dem Käpt'n. Danach liehen wir uns "Rules
of Engagement" aus. Leider reichte die Zeit nicht mehr, den Film so oft anzuschauen,
bis ich alles kapiert habe, zumal ich die deutsche Version nicht kenne. Naja...
Der Seegang wurde etwas stärker, die Klima lief nur auf Sparflamme aber sonst
war alles bestens. Ich sah mir nocheinmal "Tianic" an.
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