Wir bezahlten unsere Überfahrt beim Käpt'n, Teil in Dollar, Teils in Real. Wir lagen vor Santos vor Anker, ein paar hundert Meter trennten uns vom Festland. Ich hatte es überhaupt nicht eilig. Von mir aus können sie gleich nach Angola weiterfahren, was die nächste Station ist. Das Schiff muß demnächst ins Trockendock, habe ich mir sagen lassen.
Um 11:45 Uhr ließ der Käpt'n Anker lichten um in den Hafen zu fahren.
Der Kutter, der die "Ipanema" an den Liegeplatz bringt. |
Das dauerte etwa zwei Stunden. Um 13:45 Uhr legte wir an. Nun war der Spaß wohl vorbei. Es begann sofort die Entladetätigkeit. Das hier soll laut einem Aushang in der brasilianischen Botschaft in Abidjan, der größte und am besten funktionierende Hafen Lateinamerikas sein. "Bin ja mal gespannt..." Es ging alles rasend schnell. Der Agent kam und sagte, er käme uns um 17 Uhr abholen, um die Einreiseformalitäten zu erledigen. Solange blieben wir noch auf dem Schiff. Das Auto verließ um 15:30 Uhr den Hafen, wir verabschiedeten uns von der Besatzung und vom Kapitän, nicht ohne uns von den Offizieren vorher die Adressen aufzuschreiben. Erneut bekamen wir eine Einladung nach Burma. Der Agent kam unbrasilianisch pünktlich, unser Gepäck wurde versiegelt und dann fuhren wir ein einem VW-Bus T2, der hier noch hergestellt wird, zum Zollgebäude. Nach 15 Minuten war die Einreise erledigt, wir waren offiziell in Brasilien angekommen.
Elfenbeinküste:
Man benötigt ein Visum, das in Bonn für 30 DM innert "mindestens 48 Stunden" ausgestellt wird,
es kann aber, wie in unserem Fall, schon mal eine Woche dauern. Ein Carnet wurde im September
2000 nicht benötigt, allerdings hat man uns hier erstmals danach gefragt. Für 5000 CFA wird eine Transiterlaubnis ausgestellt. Impfausweise wurden nicht kontrolliert.
Über die Elfenbeinküste kann ich nicht viel schlechtes sagen, außer daß viele Polizisten einen
bis zum Erbrechen nerven. Sie kosten Zeit und Geld. Je mehr Zeit, desto weniger Geld und
umgekehrt, man muß selbst wissen, wovon man mehr hat. Wir haben uns hauptsächlich in Abidjan aufgehalten, aber dort gefiel es uns gut. Es ist eine schöne Stadt, Kriminalität hin oder her, wir haben nicht das geringste davon gemerkt. Beunruhigender war da schon die politische Lage, aber mir scheint, daß die Elfenbeinküste halt nun mal dran ist mit Bürgerkrieg, denn die hatte als einziges afrikanisches Land noch keinen. Die Leute sind lange nicht so nervig wie im Senegal, das kann aber auch daran gelegen sein, daß wir in Senegal noch nicht schon einen Monat in Afrika unterwegs waren oder daran, daß an die Elfenbeinküste viel weniger Autotouristen kommen als in den Senegal. Es heißt, an der Elfenbeinküste lägen die schönsten Strände Afrikas...
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