Mittags fuhren wir an den Strand. Hier liegen angeblich die
schönsten Strände Westafrikas. In der Tat habe ich keinen
Schöneren gesehen. Ich legte mich unter eine Palme und las ein
Buch, das ich mir bei Mario ausgeliehen hatte. Es hieß "Das
Jahr, in dem wir nirgendwo waren" und handelte von den
Bemühungen Che Guevaras, der Demokratischen Republik Kongo in
ihrem Kampf gegen den "Imperialismus" zu helfen. Er
scheiterte letztenendes am "Bimboismus". Da langt man
sich echt an den Schädel, wenn man manche Passagen liest. Und
man weiß dann auch, warum Krieg in Afrika immer gleichbedeutend
mit Chaos ist und warum nur 200 Fremdenlegionäre genügen, um
eine ganze Armee von einigen Tausenden von Kongolesen quer durch
Afrika zu jagen.
Ich ging zu SDV, eine große Rederei und fragte mal vorsichtig
an, wie es mit einer Verschiffung nach Südamerika aussieht.
Machen sie nicht von San Pedro aus, ich müßte mich an die
Stelle in Abidjan wenden, die würden nach Südamerika
verschiffen. "Aber nicht nur das Auto, sondern auch zwei
Passagiere?" - "Nein. Das sei völlig
ausgeschlossen." Na, toll! Also doch. Das wird noch ein
Stück Arbeit. Wir hatten nicht vor, aufzugeben, dafür war der
Weg hierher zu lang, aber ich hatte das Gefühl, wir würden
einen längst verlorenen Kampf führen.
Am Nachmittag riefen wir noch das Reisebüro an um zu erfahren,
ob unser Flug auch gestrichen sei. Nein, er geht wie geplant am
Montag um 8 Uhr.
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