Afrika 2000
Dritte Etappe
Donnerstag, den 5. Oktober

Mittags fuhren wir an den Strand. Hier liegen angeblich die schönsten Strände Westafrikas. In der Tat habe ich keinen Schöneren gesehen. Wir folgen Mario zum Strand Ich legte mich unter eine Palme und las ein Buch, das ich mir bei Mario ausgeliehen hatte. Es hieß "Das Jahr, in dem wir nirgendwo waren" und handelte von den Bemühungen Che Guevaras, der Demokratischen Republik Kongo in ihrem Kampf gegen den "Imperialismus" zu helfen. Er scheiterte letztenendes am "Bimboismus". Da langt man sich echt an den Schädel, wenn man manche Passagen liest. Und man weiß dann auch, warum Krieg in Afrika immer gleichbedeutend mit Chaos ist und warum nur 200 Fremdenlegionäre genügen, um eine ganze Armee von einigen Tausenden von Kongolesen quer durch Afrika zu jagen.
Ich ging zu SDV, eine große Rederei und fragte mal vorsichtig an, wie es mit einer Verschiffung nach Südamerika aussieht. Machen sie nicht von San Pedro aus, ich müßte mich an die Stelle in Abidjan wenden, die würden nach Südamerika verschiffen. "Aber nicht nur das Auto, sondern auch zwei Passagiere?" - "Nein. Das sei völlig ausgeschlossen." Na, toll! Also doch. Das wird noch ein Stück Arbeit. Wir hatten nicht vor, aufzugeben, dafür war der Weg hierher zu lang, aber ich hatte das Gefühl, wir würden einen längst verlorenen Kampf führen.
Am Nachmittag riefen wir noch das Reisebüro an um zu erfahren, ob unser Flug auch gestrichen sei. Nein, er geht wie geplant am Montag um 8 Uhr.


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© by Markus Besold