Mich wunderte, warum es Gabi sichtlich nervös machte, daß der Typ mit seiner Winchester die ganze Nacht auf dem Gelände war. Dabei hat das Gesindel auch Flinten. Und was für lange, nur sieht man sie erst, wenn es zu spät ist. Man kann es zu fast 100% ausschließen, daß der Wächter mitten in der Nacht einen Anfall bekommt und alle um sich herum erschießt. Daß das zwar in Deutschland passieren könnte bestreite ich nicht, nur: Wir sind hier nicht in Deutschland - das ist das kleine Detail, das man meines Erachtens berücksichtigen sollte. Natürlich würde es mich auch nervös machen, wenn in der augsburger Fußgängerzone jemand mit Pumpgun aber ohne Uniform umherliefe. Ganz klar. Aber genau da schien der Hund begraben zu liegen.
Der Wächter mit Winchester und bösem Gesicht. Im Eck hinten liegt Cat noch im Schlafsack. |
Als es lange schon hell war, wurde erst ausgiebig gekocht, dann geduscht, gepackt und erst dann konnte es losgehen. Ich hatte nicht vor, in das Museum zu gehen, daher konnte ich mich während die beiden dort waren, gemütlich nach einer Wäscherei umsehen. Der Tag war nicht mehr Sonnig. Das bringt die Küste wol mit sich. Die ganzen Wolken bleiben an den Bergen hängen, darüber und dahinter ist strahlender Sonnenschein. Nun würden wir aber ien Weile an der Küste bleiben und das Wetter ist, wie es ist, kann man nicht ändern. Alte Weisheit. Doch solange es nicht auch noch regnete, war ich sehr zufrieden, denn das ist nach wie vor bestes Autofahrwetter.
Peru geizte arg mit PanAm-Schildern. Auch in Argentinien hatte ich nur ein einziges gesehen und da es sich genau am Aufstieg zu den Anden, hinter einer unübersichtlichen Kurve befand, auf der Straße, über die der gesamte Tranandinische Schwerlastverkehr rollt, wollte ich es nicht darauf ankommen lassen. Aber zwischen Pizco und Lima war eines, wie ich bei der ersten Herfahrt sah und da hielt ich auch an, um ein Bild zu machen. Ziel war es, von möglichst allen Ländern ein PanAm-Schild zu machen.
Peru - Via PanAm. Nicht das schönste, but the only one I could find. |
Bald darauf waren wir auch schon in Lima, wo sich nichts Besonderes tat. Das Museum fanden wir nach kurzer Suche, ich ließ die beiden aussteigen. Nun konnte ich ein wenig durch Lima fahren und schauen, was so passiert. Ich hatte natürlich das Museum abgespeichert. Nun fuhr ich los, bis ich eine Wäscherei fand, wo ich die Wäsche abgab. Dann fuhr ich weiter durch die Gegend und suchte als nächstes ein Internet-Café. Sehr wichtig, denn das würden wir nachher gebrauchen. Die Kamera war schon wieder fast voll.
Das war es dann auch schon wieder gewesen, mit meinen großen
Erledigungen. Ich nahm wieder Kurs auf das Museum und als ich ankam waren
beide schon vor der Tür und schienen sich zu unterhalten. Konnte natürlich
nicht funktionieren. Als die beiden aufgesessen waren fuhren wir wiederum
in die Stadt zum Supermarkt.
Wir kauften ein, mir war es wurscht, Catarina wollte dies, Gabi jenes, alles
OK, mir wurscht. Was mich nervte war vielmehr die Tatsache, mich da nicht
einfach raushalten zu können. Ist doch mir wurscht, ob Baguette oder
anderes Brodt gekauft wird. Ich hatte allerdings auch keine Lust, mich mit
Gabi herumzuschlagen und ging daher den Weg des geringeren Widerstandes, also
zu Catarina und erklärte ihm, er soll einfach den Scheiß da jetzt
liegen lassen. Verstand er natürlich nicht. "Alter, Haferflocken.
Wichtig!" "Ja, laß mal, keinen Bock bei jedem Artikel zu erklären,
warum er mitgenommen werden sollte und warum nicht, das ist mir zu anstrengend,
laß sie einkaufen und wir gehen derweil etwas fressen."
Anschließend fuhr ich vor das Internet-Café, das ich gefunden hatte, während die beiden im Museum waren. Ich lud die Bilder von der Kamera auf Disketten, dann erledigte ich die Post, anschließend gingen Gabi und ich zum Kentucky, da Catarina noch nach Flügen schaute. Das dauerte noch eine oder zwei Stunden, während wir im Auto warteten. Als wir endlich loskamen war es schon wieder seit Stunden Kuhnacht. Für uns hieß das ein wenig aus Lima hinauszufahren und einen Platz zu suchen. Wir kamen an eine Mautstation, an der sich eine verlängerte Wartezeit ergab, weil wir das nötige Kleingeld nicht hatten, bzw. nicht haben wollten. An der PanAm, an einer Tankstelle an der einen ganzes LKW-Bataillon stand, hielten auch wir. Catarina legte sich auf die Bank der geräumigen Toilette zum schlafen nieder, ich machte es mir auf meinen Blechen gemütlich und wir beendeten damit den Tag.