Panamericana-Tour 2002
Dienstag, 8. Oktober

Epilog

In der früh gab es wieder Theater vor dem Tauchgang. Manche lernen es halt nie. Die sollte einfach öfter tauchen gehen - aber nur tauchen, nicht auftauchen. In der Zeit, in der sie beim Tauchen war, ging ich zum Eclipse und sprach mit Piter. Vielleicht kannte er ja einen Stellplatz, oder vielleicht kannte er jemanden, der jemanden zum arbeiten braucht. Mit einem Job konnte er mir nicht weiterhelfen, aber wegen eines Stellplatzes rief einen Bekannten an, mit dem ich mich für 15:00 Uhr verabredete.

Gabi kam zurück. Beim Tauchen war es wohl schön, sie hatten Wasserschildkröten gesehen. Der Tauch-Instructor und die ganze Gruppe schwammen auch durch ein Loch im Felsen. Da Gabi das aber nicht gelernt hatte, weigerte sie sich, durch den Felsen durchzutauchen - obwohl sie die letzte war und offensichtlich keiner gestorben war. Also schwamm der Instrukteur durch zum Rest der Gruppe und holte Gabi dann wieder ab. Darüber mußte sie sich aufregen. Er kann sie doch nicht einfach alleine lassen. Natürlich nicht. Was erlaubt der sich. Der muß doch einsehen, daß es sich zuerst um Gabi kümmern muß und erst dann um den Rest der Welt. Auf die Idee, einfach das zu tun, was alle anderen auch taten, kommt sie gar nicht. Das habe ich nicht gelernt, also mache ich es nicht. Bloß nichts machen, wofür mich nicht vom deutschen Staat ein Papier hat auf dem steht, daß man das machen kann.

Wieder durch die Colónia...
Playa del Carmen, aber nicht die Touristenversion.

"Langsam müssen wir uns überlegen, wann wir nach Mexico-City losfahren", sagte Gabi in aller Selbstverständlichkeit. Das kam nicht in Frage. "Da würde ich lieber fliegen", ist billiger und geht schneller. Das galt für sie eigentlich schon seit sie überhaupt ins Auto gestiegen war. Aber nach Mexiko zu fahren ist purer Schwachsinn. 1.500 km. Straßenzustand unbekannt. Und ich mußte dann wieder die 1.500 km zurück. Daß das Gabi nicht interessierte, wurde dadurch deutlich, daß sie weder bereit war, die 200 US$ Caution beim Zoll zu hinterlegen, noch mir das Geld für den Rückweg nach Playa zu geben. Aber mich interessierte es und daher war Mexico-City war vollkommen ausgeschlossen, außer sie gibt mir 1.000 US$ in Bar auf die Hand.

Wir fuhren zu einem Reisebüro. Dort erkundigte ich mich nach Flügen von Cancún nach Mexico-City. Die waren relativ günstig. Gabis große Angst war, daß die den Flughafen in Mexiko über Nacht zumachen und sie dann auf der Straße stehen mußte. Das zeigt wieder das Ausmaß der Lernresistenz. Wo ist man sicherer als an einem Internationalen Flughafen? Höchstens in der Villa des Präsidenten. Und wo wird schon ein Flughafen dieser Größenordnung einfach geschlossen?"Und selbst wenn: Mit einem Taxi ins nächste Hotel zu fahren und wieder zurück zum Flughafen ist immer noch wesentlich billiger als von Playa aus zu fahren. Weil Madame nicht zwei Stunden warten kann, soll ich eine halbe Weltreise antreten. Cat hätte sie in Ecuador tagelang alleine stehenlassen, aber sie kann keine zwei Stunden am Flughafen warten?

Der Typ im Reisebüro war nicht besonders cooperativ, weil er Blödsinn redete. "Frag ihn mal, ob die den Flughafen in Mexiko zumachen", sagte Gabi. Er sagte: "Ja, der wird über Nacht zugemacht." Was für ein Schwachsinn! "Jaja, sehr gefährlich!" So ein Depp! Will der jetzt den Flug verkaufen oder nicht? Aber die Zusammenhänge kannte er ja nicht. Egal. Jedenfalls gingen wir wieder. Da gab es aber nichts zu diskutieren. Ich fahre nicht nach Mexiko-Stadt.

Um 15:00 Uhr stand ich am Eclipse. Ich hatte ja einen Termin. Und der war kein Einheimischer, sondern aus Belize und erstaunlich pünktlich - von den Engländern erzogen. Sein Name war Bryan Parris und er besaß ein Haus auf der anderen Seite der Schnellstraße. Dort könnte ich das Auto abstellen. Über den Preis konnten wir uns nicht einigen. Außerdem stand gar nicht fest, ob ich den Stellplatz überhaupt brauchen würde. Vielleicht tat sich ja in den nächsten Tagen doch noch irgendwas.

Abends im Blue-Parrot zählte Gabi alles auf, was sie sich leisten könnte, wenn sie nicht dauernd für mich mitzahlen müßte. Schön. Deswegen sage ich ja: "Urlaub mit der TUI".


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