Längst schon hatten wir die Hauptstadt Managua, also "Nicaragua-City", hinter uns gelassen. Doch wir kamen nur noch schlecht voran. Seit halb Acht waren wir unterwegs, also seit viereinhalb Stunden und wir hatten gerade mal gute 200 km geschafft. Es hatte nicht viel Sinn, weiterzufahren. Bei Tageslicht mußte es schneller gehen. Managua hatten wir bereits weit hinter uns gelassen. Ich wußte jetzt schon, daß ich es bereuen würde, wenn ich einfach nur durchfuhr. Wer weiß, wann ich wieder nach Nicaragua komme - und wie es dann hier zugeht? Aber es half nichts. Ich verspürte absolut nicht die geringste Lust, mir hier irgendetwas anzusehen. Nicht mit dieser Besatzung. Und da Nicaragua kein typisches Touristenland ist, gab es für Gabi keinen Grund, hier länger zu verweilen. Es war einfach ein Stück Weg, das zurückgelegt werden mußte. Von Grenze bis zur Grenze waren es geschätzt 350 km.
In Esteli fuhr ich durch den Ort auf der Suche nach einem Hotel und wir wurden überraschend schnell fündig. Ich weiß nicht, wie Gabi das anstellt, aber sie schaffte es immer, mit einem angedeuteten Stadtplan ans Ziel zu finden. Und bei dem Hotel wäre ich mindestens fünfmal vorbeigafahren, ohne es überhaupt zu erkennen. Wir standen vor einem Tor, das verschlossen war. Etwa dreißig Meter hinter dem Tor befand sich ein kleines Haus. Ein winziges Schild wies es als Hotel aus. Ich klingelte. Es dauerte ein wenig, da kam ein Typ vor die Tür. "Guten Abend! Ist das hier ein Hotel?" "Sí!" "Was kostet eine Übernachtung für zwei Personen?", wollte ich wissen. Er nannte einen Betrag, der umgerechnet 80 US$ ergab. "Das sind achtzig Dollar, Freunderl!", sagte ich. "Ungefähr sowas ja. Genau weiß ich's nicht!", antwortete er in aller Selbstverständlichkeit. "Danke, paßt schon!", sagte ich und stieg wieder ins Auto. "Und?" Ich ließ den Diesel an. "Achtzig Dollar. Wo glauben die, wo sie sind? Sankt Moritz, oder was? Da penn ich lieber auf der Straße." Wir fuhren weiter. Ein paar Minuten später fanden wir ein Hotel zu einem akzeptablen Preis und es hatte auch einen Parkplatz. Wir beschlosson, hier zu bleiben. Es war genau 00:15 Uhr. Der Kilometerstand: 756.211 km. In Nicaragua hatten wir heute 267 km zurückgelegt, und 212 in Costa Rica. In Nicaragua waren die Straßen noch schlechter als in Costa Rica, dafür hatten wir kaum Verkehr. Es sah zwar alles etwas heruntergekommen aus, aber dennoch sauber. Das war die Hauptsache. Das Zimmer in dem wir untergebracht waren hatte kein einziges Fenster. Das ist gut. Da kann man wenigstens ausschlafen. Das tat ich auch. Erst um zehn standen wir auf, packten zusammen und um halb Elf fuhren wir weiter.
in einer reinen Fahrzeit von 10 Stunden haben wir genau 344 km zurückgelegt. Das ergab einen Schnitt von nicht mal 35 km/h. |
Die Straße blieb schlecht, kein Auto fuhr mehr auf der Straße, sondern genau neben dran. Die Straße selbst wurde nur benutzt, wenn sich auf der daneben entstandenen Piste durch den Busch ein Hindernis auftat: Ein umgestürzter Baum, ein Haus, einer Ruine oder ein Wrack. Im Sonnenlicht zeigte sich nun das ganze Drama, durch das wir die ganze Zeit schon fuhren. Egal was man sah, es war entweder zerstört oder verfallen. Allerdings machte das Land keinen uninteressanten Eindruck auf mich. Aber wir kämpften und in einer LKW-Kolonne bis an die Grenze.
Ich sah nicht viel davon, eigentlich gar nichts, denn schon zwei Stunden nach dem Aufbruch vom Hotel, also um 12:30 Uhr (km 756.288), standen wir bereits an der Grenze zu Honduras. Wenn man die Grenze mitrechnete, waren wir knappe 20 Stunden im Land gewesen. Auf jeden Fall war es mir um einiges sympathischer als Costa Rica. Bemerkung an der Grenze hin oder her. Wenn mich einer aufregt, dann passiert sowas eben. Aber auf Nicaragua konnte ich nicht wirklich aus Überzeugung schimpfen. Ich schaffte es nicht. Obwohl die Grenze etwas genervt hat, obwohl ich hier meinen Schatz über die schlechtesten Straßen seit Brasilien jagte, konnte ich keine richtige Antipathie zum Land aufbauen - und damit bin ich normalerweise immer sehr schnell. Sicher lag es zum Teil daran, daß ich vom Land selber nichts gesehen hatte. Seltsam ist, daß gerade hier, wo ich alle fünf Meter eine Polizeikontrolle erwartete, die mir blödkam, war keine einzige. Wir fuhren völlig unbehelligt von Grenze zu Grenze. Das einzige was nervte war die Straße. Bei allem anderen gab es überhaupt kein Problem. Nicht einmal bei der Ausreise. Alles verlief glatt, keiner wollte Geld, keiner ließ sich alle Zeit der Welt. Die Ausreise war in einer halben Stunde erledigt. Schon als ich die Stempel im Paß hatte, bereute ich es, nicht die geringste Anstrengung unternommen zu haben, etwas länger im Land zu bleiben. Zeit hätten wir noch gehabt.
Ay, Nicaragua, Nicaragüita!
Recibe como prenda de amor Este ramo de siemprevivas y jilinjoches Que hoy florecen para vos. Cuando yo beso tu frente pura Beso las perlas de tu sudor, Mas dulcita que la frutita de tibuilote Y el jocote tronador. Ay, Nicaragua, Nicaragüita! Mi cogollito de pijibay, Mi pasión se enterró en el surco de tu queréncia Como un granito de maíz. Es tu saliva alaste y dulcita, Como la savia del marañon, |: Que restaña con alegria todos los dias Mi rebelde corazón. :| Ay, Nicaragua, Nicaragüita! La flor mas linda de mi querer Abonada con la bendita - Nicaragüita Sangre de Diriangén. Ay, Nicaragua sos más dulcita Que la mielita de Tamagás |: Pero ahora que ya sos libre, Nicaragüita, Yo te quiero mucho más. :| by Carlos Mejia Godoy |
Ein wenig anders sah es bei der Einreise in Honduras, an der Grenze Guasaule aus, die wir um 13:00 Uhr ereichten. HIer waren heute hauptsächlich LKW unterwegs. Ich tat mich schwer, erst das richtige Gebäude, dann den richtigen Schalter zu finden. Erst den Paß abstempeln, wie immer, dann rüber zum Zoll. Komischerweise wollte niemand Geld haben. Ständig wartete ich darauf, daß jemand mit der Forderung nach Geld an mich herantrat. Diese zentralamerikanischen Länder leisten jeder noch so ungerechtfertigten Geldforderung schon durch ihre Beschaffenheit Vorschub. Man hat keine Alternative außer umkehren. So wie damals in Paraguay, als ich dem Grenzer erklärte, daß ich nun keinen Bock mehr hätte, mir sein bekacktes Drecksland anzusehen und auf einem Umweg von mehreren hundert Kilometern durch mein geliebtes Argentinien zurückfuhr. Alternativ dazu hätte ich auch noch woanders langfahren können. Hier in Zentralamerika hatte ich als Ausweichmöglichkeit nur die Wahl, zwischen dem Atlantik im Norden, und dem Pazifik im Süden. Für beide reicht die Wattiefe eines W123 nicht aus - obwohl diese schon beachtlich ist. Alles in allem war die Einreise in Honduras lange nicht so nervig wie die in Nicaragua, aber es zog sich dennoch hin bis um 15:40 Uhr, bis wir fertig waren. Über Honduras hatte Eikka geschrieben, daß man keinen Mann sieht, der keine Waffe mit sich trägt. Diese Information verschwieg ich Gabi wohlweislich. Ansonsten hätte ich ein Problem damit gehabt, sie davon zu überzeugen, daß wir dennoch durch Honduras fahren müssen, wenn wir nach Mexiko wollen. Und ich war mir sicher, daß sie mein Hauptargument nicht zählen lassen würde, das da hieß: Links Pazifik, rechts Atlantik. Von meinen Nebenargumenten ganz zu schweigen. Zum Beispiel, daß nicht jeder, der eine Waffe hat, deswegen auch zwangsläufig nachts Stimmen hört, die ihm befehlen, alle deutschen Touristen in braunen Mercedessen zu erschießen. Um ihr den einfachen Satz "Andere Länder, andere Sitten" verständlich zu machen, müßte ich wissen, was in ihrem Kopf vorgeht. Das, wiederum setzt voraus, daß da etwas vorgeht. Und das zu ergründen war nicht meine Aufgabe. Deshalb verschwieg ich ihr einfach Eikkas Bericht, und hoffte, daß sie es nicht merken würde. Die Annahme war, wie ich meine, gar nicht so abwegig...
Auf der PanAm in Honduras. Langsam aber sicher in Richtung Mexiko. |
Wir fuhren weiter. Hier waren die Straßen wieder wesentlich besser als in Nicaragua und in Costa Rica. Die Hauptstadt, heißt "Tegucigalpa", aber wie alle Hauptstädte in Zentralamerika, lief sie im Bord-Jargon einfachheitshalber unter Honduras City. Da wurde kein Halt gemacht, sondern einfach vorbeigefahren. "Wir haben doch keine Zeit" - der 'Running gag' an Bord in diesen Tagen.
Kurz nach Sonnenuntergang hielten wir an einem Restaurant, das gleich neben der Straße lag. Es war eine Art Straßendorf mit zehn oder fünfzehn Häusern. Wir hatten Hunger, denn seit Costa Rica, also sprich seit vorgestern hatten wir nichts Anständiges mehr gegessen. Das Restaurant sah recht nett aus, mit Ziegelsteinernen Säulen. Ich fuhr von der Straße hinunter und stellte das Auto genau vor dem Restaurant ab. Platz nahmen wir draußen an einem Tisch, der vielleicht fünf Meter vom Auto entfernt war. Auf der PanAm, die vielleicht zwanzig Meter entfernt war, zerriß der ständige Lärm des Schwerlastverkehrs der Dämmerung Stille. Ich fand das schön. Von wegen Geschwindigkeitsbegrenzung innerorts. So eine Regelung gab es bestimmt. Sie interessiert nur niemanden. Höchstens dann, wenn Polizisten ihr Gehalt aufbessern wollen. Aber hier brettern die LKW mit Hundert Sachen durch. Und ich gehe soweit zu behaupten, daß hier auch nicht mehr Unfälle passieren als in Deutschland. Hier wissen Vierjährige, daß man nicht einfach auf die Straße rennt. Die werden nicht in Watte verpackt.
Auf dem Tisch, den eine karierte Plastiktischdecke zierte, stand eine Flasche Tabasco, eine Flasche brauner Soße und ein Hellmans-Mayonese-Glas mit totem Gemüse, das in einer undefinierbaren Flüssigkeit schwamm. Gabi bestellte irgendwas Landestypisches und ich versuchte etwas zu bestellen, was mir vieleicht schmecken könnte. Na, was? Burger. Die gibt es überall. Das war mal etwas, das man den Angloamerikanern nicht übelnehmen konnte. Wenigstens haben die in der kulinarischen Wüste Lateinamerika (Brasilien und Argentinien ausgenommen) CocaCola und Burger durchgesetzt. Da muß man wenigstens nicht verhungern. Aber das war auch schon alles, was ich von den Amis hier sehen mochte. Selbst sollen sie wegbleiben, denn die machen alles kaputt. Vor allem die Preispolitik bei den Checkpoints. Die Trottel rücken nämlich sofort jeden Betrag raus, werfen mit der Kohle um sich und als Europäer hat man dann extrem viel Arbeit, wenn so ein Bulle nicht 20, sondern 200 Dollar haben will, weil meine Außenspiegel seiner Meinung nach verstellt ist. Bisher war das noch nicht passiert, aber da konnte man darauf warten. Auch davor hatte mich Eikka gewarnt. Aber sie sollen ankommen - egal, wie es ausgeht: Ich zahle nichts. Es zahlt immer nur der, der es eilig hat.
Aber zurück zum Restaurant: Wir bestellten und warteten. Getränkebestellung unterblieben, denn wir hatten noch eine halbvolle Zwei-Liter-Cola-Flasche im Auto. Der Burger kam, Gabis Zeug auch. Keine Ahnung, was das war. Sah aus als hätte man Schafskäse, verschiedene Gemüsesorten und ein paar Tortillas in einen Mixer getan und den dann geschüttelt, statt eingeschaltet. Aber ihr schien es zu schmecken. Bei meinem Burger fehlte Salz und Ketchup. Aber wenn ich warte, bis die Bedienung vorbeikommt, wird er eiskalt. Zur Bedienung hinzugehen lohnte sich nicht, denn der Weg war weiter als der zum Kofferraum. Ich stand auf und hatte noch keinen Schritt getan, da kam schon die Frage: "Wo gehsch jetzt hin?" Ohne Antwort setzte ich mein Tun also fort. Kofferraum auf, Decken zur Seite, Ketchup gegriffen. Nach dem Salz mußte ich ein wenig suchen, aber ich hatte es gleich. Decken wieder zurück - doch was sah ich da? Steht einer dieser Straßenköter am hinteren linken Rad und macht sich gerade daran, mir da hinzupissen. "Wart nur", sagte ich, "solcherne G'spassetteln mochst Du mit mir need..." Ein Tritt, ein Jaulen und die Töle war innerhalb von null Sekunden auf Hundert. Als er merkte, daß ich keine Verfolgung aufgenommen hatte, blieb er in einiger Entfernung stehen und bellte mich an. Ich machte einen Schritt nach vorn und schon rannte er wieder, diesmal auf die Straße und genau in ein Auto, das gerade in Richtung Nordwesten fuhr. Irgendein Japaner. Man hörte den dumpfen Schlag von sich verformendem Plastik. Der Hund flog wieder in die Ausgangsposition, nur ein paar Meter weiter. Er schien weniger Schaden genommen zu haben als der Honda. Der schüttelte sich nur und ging wieder auf die Straße. Da sah ich auf der Gegenfahrbahn einen LKW nahen. "Oh, shit!", dachte ich mir, "jetzt haut es hier die Scheiße nur so durch die Gegend". Ich ging hinter der noch offenen Kofferraumklappe in Deckung und wartete unter der Klappe durch Heck- und Frontscheibe spähend auf den Aufprall. Doch der blieb aus. Denn der Hund hatte den LKW bemerkt. Er ging langsam auf die Straße, blieb stehen, bis der LKW vorbeiwar und lief dann erst drüber.
Das ist auch Pädagogik - aber eine die funktioniert. Dieser Köter weiß jetzt: Autos tun weh. Besser man meidet sie. Klar hätte ich ihn auch einfach verscheuchen können. "Geh doch weg, Du lieber Hundti", aber dann hätte er mich schlimmstenfalls angegriffen - oder bestenfalls nicht ernst genommen und statt gegen das Rad, mir ans Bein gepinkelt. Gabi kriegte dieses anschauliche Beispiel praktisch angewandter Pädagogie gar nicht mit. War zu sehr damit beschäftigt, ihren kulinarischen Leckerbissen zu verspeisen. Und ich war froh, daß mir der Sermon erspart blieb. Warum auch sermonieren? Ich hatte durch mein Handeln gerade dem Hund da das Leben gerettet - zwar unabsichtlich, aber immerhin. Der wird vor kein Auto mehr laufen. Der hat nämlich - im Gegensatz zu ausgebildeten Schmusepädagogen - eine Lernkurve.
Wenn man da aufwächst, wo das soziale Leben auf der Straße stattfindet, die man sich u.a. mit streunenden Kötern teilen muß, dann lernt man früh, damit umzugehen. Da gibt es kein Herrchen, das dafür aufkommt, wenn ein Kind von so einer Töle angefallen wird. Und man kann nicht die Kinder im Haus einsperren. Die müssen also selber lernen, wie sie mit den Tölen fertigwerden. Und Kinder lernen schnell und die Köter wissen: Das ist unser Revier und nicht ihres. In dem Moment, in dem man Angst zeigt, greifen sie an, auch wenn man kein Beutetier ist. Sie verteidigen schließlich auch nur ihr Revier. Das ist ein ganz normales aggressives Verhalten, wie man es auch bei Menschen oft beobachten kann. Entweder man steckt von vornherein sein Revier ab, oder man läßt sich ewig auf der Nase herumtanzen und muß ein Lebenlang darum kämpfen. Je früher man das macht, desto weniger Energie muß man dafür aufwenden. So ist es mit Straßenkötern, so ist es auch mit 9. Kläßlern. Und die meisten Lehrer kapieren diese simple Gebot der Natur nicht, verlieren sich in pseudowissenschaftlichen Theorien der 68er-Generation, die selbst bei erfolgreicher Anwendung den Aufwand nie und nimmer rechtfertigen. Natürlich tanzen denen die Schüler dann auf der Nase herum. Kein Wunder, daß die meisten Opfer solcher Pädagogen im Knast landen, wie selbst Gabi zu berichten weiß. Denen fehlt einfach die Erfahrung, die der Köter soeben gemacht hat. Soviel dazu.
Als wir fertiggegessen und gezahlt hatten, sahen wir zu, daß wir weiterkamen. Wir hielten nicht in der Hauptstadt, sondern fuhren durch. Es gab nichts Besonderes zu sehen, und Nachts sowieso nicht. Etwa 50 km fuhren wir weiter. Die Straße wurde etwas unangenehmer und daher begann ich, mich nach Nachtplätzen umzusehen. Nebelscheinwerfer an. Kurz hinter einem Kaff Namens Zambrano begann ich mit der Nachtplatzsuche. Ich wurde auch gleich fündig, denn hier ist überall schon dichter Wald. Aber von der Straße führte rechts ein Feldweg weg, einen kleinen Hang hoch. Dahinter tat sich ein dunkler Wald auf. Der Feldweg führte genau da hinein. Allerdings wollte nicht nicht in den Wald. Das war mir dann doch ein bißchen unheimlich - allein diese Geräusche, die da rauskamen. Wie in einem Gruselfilm, bloß in echt. Wo die genau herkamen wollte ich gar nicht wissen. Was diese düstere Stimmung noch ein wenig verstärkte war zum einen die nahe Straße, die man nicht mehr sah, weil sie eben hinter dem Hang lag, was die Geräusche des schwindenden Verkehrs nur noch sehr gedämpft zu uns herübertrug. Zum anderen die Wolken am Himmel, die sehr seltsam geformt waren. Und dann waren da noch diese Fledermäuse, die oft nur wenige Zentimeter an meinem Kopf vorbeischossen. Die mochte ich gern. Die halten einem die Mücken vom Leib. Ich brachte mein Bett auf das Dach und legte mich schlafen. Das Messer steckte ich wie gewohnt zwischen die Wasserkanister. Der Diesel schwieg, der Kilometerzähler auch - bei 756.530 und . Ich lag auf dem Dach und rauchte eine Cigarrette. Fledermäuse waren wirklich viele da. Ich hatte immer Angst, bei abrupten Handbewegungen eine solche abzuschießen. Aber ich zog wohl die Mücken an und die wiederum die Fledermäuse. Zumindest war das meine Theorie. Keine Ahnung, ob es regnen würde. Aber ich schlief einfach ohne Schlafsack, daher war es nicht schlimm, wenn es doch regnete. Die Klamotten konnte ich wechseln, aber den Schlafsack würde ich nie wieder trockenbekommen.