Das Frühstück bestand aus einem Schinken-Käse-Baguette. Das genügte. Ich war zu faul, außerdem ist es hier eh zu heiß zum Essen. Ich schraubte einige Sachen an Peters Auto wieder fest, wir schauten noch bei einer Schreinerei vorbei, jedoch vergebens, da hier schon alles zu hatte wegen der Feiertage. Nunja, es gibt schlimmere Schicksale, als an der Karibik auf eine Scheibe zu warten. Ich schaffte es sogar, einen Adapter aufzustellen und brachte den LapTop dadurch zum Laufen. Sehr angenehm, da vergeht die Zeit wie im Flug und das Gefühl, weit weg vom Rest der Welt zu sein kommt gar nicht erst auf.
Nun könnte man langsam anfangen, sich darüber Gedanken zu machen,
wie es denn weitergehen sollt. Eikkas
Projekt läuft zwar, aber nicht ganz so, wie man es sich vorgestellt
hatte. Es werden nur Tagestouren gefahren, daher wird kein Vandriver benötigt.
Auch Homepagetechnisch ist da für mich kein Betätigungsfeld, denn
er kennt sich damit selbst wesentlich besser aus. Nun heißt es, irgendetwas
finden. Wird schon gehen, das hier ist sicher nicht ganz der falsche Platz dafür.
Einerseits lockt Brasilien mit seinen Annehmlichkeiten, allerdings ist dort
das Reisen eine Qual, obgleich es doch ein relativ sicherer Hafen ist. Andererseits,
wenn das stimmt mit der Fähre in Progresso, dann könnte man doch auch
einfach mal in die USA fahren, zumal Almut und ich ohnehin nach Alaska
fahren wollten.
Wie man es dreht und wendet, ein Problem bleibt stets bestehen und das ist einfach das fehlende Geld. Ich habe noch nie die Leute verstanden, die Geld haben und über Probleme klagen. Die könnte sich doch mit dem Geld einfach Lösungen kaufen. Fest steht, daß es momentan so aussieht, als ob ich im südlichen Nordamerika festsitze, ob mit, ob ohne Scheibe. Zurück geht es nur per Schiff. Wieder so eine verdammte Verschiffungsgeschichte. Ich hätte auf den Lorena hören sollen und in Südamerika bleiben, aber die Neugier war zu groß. Von Zentralamerika war ich nicht so begeistert. Panama ist nichts Besonderes, Costa Rica ist ein Paradies für Pauschaltouristen mit dickem Geldbeutel, Nicaragua und Honduras kann man gleich in die Tonne treten, Guatemala ist ganz in Ordnung. Aber schön ist es gewesen in Argentinien, in Chile, in Ecuador, in Kolumbien (fern der Küste). Alaska wäre was. Ich stells mir schön vor, aber ich weiß davon nicht viel. Und der Norden ist teuer. Verdammt teuer, wie ich höre. Verzwickte Situation.
Am Abend sehe ich zwei Typen, wie sie um mein Auto schleichen. Keine Gefahr, es waren Touristen, ich ging hin und sie fragten mich, ob das mein Auto sei und ob ich damit in Afrika war. Als ich bejahte, stellte sich einer der beiden vor. Er hieß irgendwie, war Franzose und erst vor kurzer Zeit in Afrika gewesen. Ich beschrieb ihm meine Strecke. Er selbst war vor nicht allzulanger Zeit genau die selbe gefahren, zuletzt mit einem 300TD, früher schon mit dem 505 oder 123er-Limousinen. Der Peugeot sei im Sand besser, aber schneide insgesamt schlechter ab. Über den W123 meinte er: "Theese cars are made for war..." Wir unterhielten uns über Afrika. Senegal, der Klassiker. "Did you also hear about the Marabu?" "Of course: 'Here, is for you'. 'No, thanks', 'It's a present, you don't have to give me money.' Then, after five minutes: 'So, now you could give me some money'." So oder so ähnlich verlief die Unterhaltung, man brauchte sich keine Geschichten zu erzählen, denn jeder wußte schon, wie sie ausgehen. Er hatte einen Kumpel dabei, der unbedingt nach Brasilien wollte. Nun, einen freien Platz hätte ich. Mal sehen, was daraus wird.
Rechts der Franzose, links José, der sich in den Kopf gesetzt hat, daß er unbedingt nach Brasilien muß. |
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