Im Februar tat sich nicht viel. Das große Frauensterben setz ein. Im Dezember waren die beiden Spanierinnen vom Zimmer vis-a-vis ausgezogen, am 20. diesen Monats zog die Kölnerin vom Zimmer nebenan aus, was ich sehr bedauerte, weil sie trotz ihres hohen Alters von mittlerweile 32 Jahren immer mit auf die Piste ging. Ende des Monats ging dann auch Jessica, deren Zimmer ich im November übernommen hatte wieder zurück nach Dunkelland, was ich auch sehr bedauerte. Zwar war mit ihr weggehmäßig trotz ihres jungen Alters nie etwas anzufangen, aber wenigstens ins Kino und in den Pub ließ sie sich ab und zu beleidigen.
Ich hasse es einfach, wenn mir die Weiber ausgehen. Es gibt nichts Beschisseneres als Sonntagabende, an denen man nicht ins Kino gehen, kann, weil kein Material am Start ist. Früher war mir das nie so richtig bewußt, weil ich Sonntagabend immer grundsätzlich im Auto saß und keine Zeit hatte, mich um etwas anderes zu kümmern. Als kleines Trostpflaster bekam ich aber eine Equadorianerin zugeteilt, die einen relativ brauchbaren und trinkfesten Eindruck macht. Die wohnt nun in dem großen Zimmer mit Balkon. Ich probierte sie gleich aus an dem Tag, an dem Martina auszog, erklärte ihr, daß nunmehr sie mit mir ausgehen müsse, weil die andere ja nicht mehr existent ist. Sie hatte damit gar kein Problem, und ich muß sagen, für eine Medizinstudentin hat sie sich hervorragend geschlagen. Ist genehmigt. Mit dem Ersatz gebe ich mich zufrieden - vorerst. Aber es ist keine Dauerlösung. Der Daimler muß her. Muß...
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| Das berühmte Imperial War Museum. |
Ansonsten: Im Westen nichts Neues. Arbeit eben. Eigentlich war die Deadline am 22. aber da in den beteiligten Firmen der Italieneranteil bei weit über 50% liegt, war von vornaherein klar, daß das nicht hinhaut. Was wollen Italiener überhaupt mit einer Deadline? Dich haben doch allein schon das Prinzip davon gar nicht kapiert. Die wollen halt eine, weil sie glauben, daß das als schick gilt. Wenn die Deadline überschritten wird, machen sie einfach eine neue. Dann haben sie halt mehrere Deadlines und sind cooler als die anderen Firmen, die nur eine haben. Einen anderen Sinn konnte dahinter nicht erkennen. Der Spruch: "Alle alten Fehler wurden beseitigt und durch neue ersetzt" macht bei jeder neuen "build" die Runde.
Heaven is: When the police are English, the chefs French, the lovers Italian, the mechanics German and it's all organized by the Swiss.
Hell is: When the police are German, the chefs English, the lovers Swiss, the mechanics French and it's all organized by the Italians...
Das ist kein Klischee, das ist die Realität in der Marktwirtschaft. Und ich finde es besonders amüsant, wenn hinten und vorne nichts klappt, jeder gestreßt ist und ich absolut gar nichts dafür kann - im Gegenteil. Man muß ja den einzigen Vorteil genießen, den man hat, wenn man angestellt ist: Es kann einem alles egal sein. Außer den Deutschen Kollegen scheint das auch jeder so zu handhaben...
Es geht also alles seinen Trott: "Stalemate", nennt man es im Englischen.