Epilog
Ich stand erst sehr spät auf, nämlich um ein Uhr Nachmittags. Um Sechs mußten wir zum Flughafen, somit waren die Stunden, in denen ich Gabi noch ertragen mußte immer weniger, je länger ich schlief. Das Fertigmachen dauerte heute etwas länger, weil wieder mal Wasser fehlte. Wir gingen zu dem kleinen Supermarkt, kauften Tesa, was zu Essen und Kippen. Das Wasser funktionierte irgendwann wieder. Wir fuhren zum Supermarkt, um die letzten Einkäufe zu erledigen. Beim Wegfahren bemerkte ich einen VW-Bus mit WN-Kennzeichen.
Ein VW-Bus mit WN-Kennzeichen. |
Der Typ sah aber nicht besonders deutsch aus, und der VW-Bus so, als wäre er hierher verschifft worden. Ich konnte dem Geheimnis leider nicht auf den Grund gehen, denn wir hatten es sehr eilig. Bis zum Flughafen war es eine Stunde, das Flugzeug flog aber schon in sechs Stunden.
Um 17:50 Uhr fuhren wir los. Es gab zwar Busse, die zum Flughafen fuhren, und die waren sogar sehr günstig. Piter hatte mich darauf gebracht. Er meinte, der Sprit sei teurer, das würde sich gar nicht lohnen. Aber das war nun aus Prinzip. Ich hatte sie in Lima abgeholt, und ich würde sie auch persönlich in Cancún abliefern. Einmal hatte ich das nicht gemacht, nämlich im Januar mit Almut und Ines, und prompt passiert schon wieder Müll.
Auf dem Weg nach Cancún kamen wir an einem Polizeiposten vorbei. Der erste hier im Land. Aber die waren nur auf der Gegenfahrbahn tätig. Wir fuhren einfach vorbei. Um sieben Uhr kamen wir am Flughafen an. Auf dem Rückweg mußte ich mich selbst zurechtfinden. Aber das war mir gerade total wurscht. Auf dem Rückweg würde es Spaß machen, sich zu verfahren.
Ich würde selbst in ein paar Tage fliegen. Keiner durfte wissen, daß ich im Anflug war, also bat ich Gabi, mich in Innsbruck irgendwo abzuholen und mich über die Grenze zu bringen. Die konnte ich unmöglich mit dem Zug überfahren. Eine Paßkontrolle und ich würde im Knast landen. Boarding war um 20:50 Uhr (km 758.620). Siebzig Tage, 14.594 km und zehn Länder nach der Ankunft in Lima verließ sie nun Mexiko. Sie ging hinein zum Boarding, und ich stieg ins Auto und fuhr zurück.
Es war an der Zeit zu tanken. Die Leuchte brannte schon seit der Hinfahrt. Um 21:20 Uhr rollte ich in eine Tankstelle hinein und just, als ich den Zapfhahn aus der Säule nahm, blieb der Diesel stehen. "Scheiße!" Während der Tank vollief, pumpte ich das Diesel wieder in die Einspritzpumpe. Der Motor sprang wieder an und ich fuhr weiter in Richtung Playa. Zehn Minuten später war ich im Eclipse und saß im Internet. Unbeaufsichtigt! Überhaupt genoß ich es, diesen Klotz am Bein loszusein. Wie neugeboren fühlte ich mich. Selbst die Absteige kam mir nicht mehr so furchtbar vor. Ich hatte noch zwei Tage. Nun brach mein wohlverdienter Urlaub an.