In der Früh kam ich zum Bedienen in das Restaurant. Alles voller
Schwaben. Später kamen auch noch Kirstin und ihre Freundin dazu. Sie sollten
Mittags abgeholt werden, um nach Cancún an den Flughafen gebracht zu werden.
Ihnen gab ich noch einen Brief mit, damit sichergestellt ist, daß er auch ankommt.
Die beiden waren Pilotinnen bei Lufthansa, ich hatte sie vor einigen Tage mal
gefragt, was das eigentlich soll, daß sie einerseits den Flugverkehr sicherer
machen wollen, andererseits Pilotinnen ausbilden. Aber sie schienen mir
nicht die typischen hysterischen Hühner zu sein, die man sich als normaldenkender
Mensch nun mal vorstellt, sondern sie machten beide einen sehr sympathischen
und ruhigen Eindruck. Als sie in den Van einstiegen und auf Nimmerwiedersehen
verschwanden, fragte ich mich wieder, was ich eigentlich immer noch hier in
dieser verdammten Waschküche mache.
Die letzte Mahlzeit. |
Nachmittags kam José mit Lourdes vorbei. Er hatte eine Straßenkarte von Mexiko
dabei und ich nahm sie unter die Lupe. "Wie sollen wir fahren?", fragten wir
einander. "Mir ist es gleich, such Du was aus", antworteten wir uns daraufhin.
Wir waren uns zwar einig, jedoch hinterher genauso schlau wie vorher. Einige
waren wir auch dahingehend, daß wir keinesfalls die Fähre von Mazatlán
nach La Paz nehmen würden, wenn wir das Geld dafür nicht auf dem Weg irgendwie
aufstellen konnten. Dieses Land ist riesiger als ich dachte, die kürzeste Strecke
in die USA beträgt über 2000 km. Lourdes, die einzige von uns, die Geld übrig
hatte, lud uns zum Essen ein. Nachdem wir fertig waren kam eine Mangoverkäuferin
vorbei, ihr Spanisch verstand ich nicht besonders gut, ihre Muttersprache war
Maya, sie war wohl aus irgendeinem vergessenen Dorf irgendwo im Dschungel. José
kaufte ihr für zwei Dollar zwei Mangos ab. "Alter spinnst Du? Die gibt es umsonst
an jedem Mangobaum, zwei Dollar... wenn Du geld zu verschenken hast gib es mir,
wenn nicht, dann geht so ein Mist von unserem Diesel weg." Er mußte das tun,
weil die ihm so Leid getan hat. "Ja, gut, aber warum hilfst Du ihr und dem dort
hinten nicht? Und ob Du ihr damit überhaupt geholfen hast, das bleibe dahingestellt.
Morgen ist sie immer noch auf der Straße unterwegs und verkauft Mangos und sicher
wird sie wieder einen blöden finden, der sie ihr abkauft, aber weiter..?"
Abends kam Rosanna aus New York vorbei. Andrej war am Arbeiten und wir tranken
Bier und unterhielten uns. Später kam noch Andrej vorbei. Er wollte weg,
sie wollten eigentlich vorgestern schon gefahren sein, aber auch sie scheinen
festzuhängen. Playa del Carmen ist eine in jeder Beziehung klebrige Gegend.
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