Gammel in Mexiko 2003
Freitag, 20. Juni

In der Früh wurde ich wieder von einem Anruf geweckt. Es war eine Frau dran, die meinte, daß Peters Flug verspätung hätte und gab mir die Flugnummer und die Uhrzeit und alles durch. Und das soll ich der Tere sagen und die soll dem Markus sagen, daß er die Leute vom Flughafen abholt. "Ja, ich werd's ihm ausrichten." Dann ging ich zum Laden und sagte zu Tere: "Guten Morgen! Es hat gerade eine Frau angerufen, der Flug kommt später und Du sollst dem Markus sagen, daß er die beiden abholt." Sie gab mir die Autoschlüssel. Ich nahm sie, sah den Schlüsselbund etwas skeptisch an, sah den Benz an, dann wieder den Schlüssel. "Was ist?" "Ich weiß nicht, ich muß mal schauen, ich glaube, ich fahr mit meinem Auto. Aber laß mir mal den Schlüssel, ich weiß nicht, ob ich dazukomme, das ganze Zeug wieder auszuräumen..."

José kam vorbei und erzählte mir, daß er das Auto jetzt nach Cozumel bringen würde. Er hätte es verkauft. "Ja ja, sicher..." Er ging los, und ich ging auch los zu Garry, weil ich einen Adapter von Euro- auf US-Stecker brauchte und meiner nicht auffindbar war. Warum man das Zeug nicht normen kann? Garry meinte, das mit der kaputten Scheibe sei sicher ein Joke von Peter, das sähe ihm wieder ähnlich. "Dein Wort in Gottes Ohr." Ich ging zurück, installierte meinen Brenner an einem der Rechner, um die Daten der letzten Wochen auf CD zu Brennen. Das tat ich dann auch, mußte allerdings feststellen, daß die CD mit allen Programmen nicht auffindbar war. Die muß ich in meiner Blödheit in irgendeinem Laufwerk in Playa gelassen haben.

Es kam ein älterer Herr in den Laden und stellte sich bei mir vor. "Sie wurden mir empfohlen, da dachte ich, ich seh mal vorbei. Ist ein wirklich nettes Lokal, das Sie da haben." Ich erklärte ihm, daß ich keineswegs der Chef sei. Der sei in Deutschland und würde morgen zurückkommen. Aber dennoch wurde ich auf ein paar Bier eingeladen und wir unterhielten uns. Er hatte es nett hinbekommen, verkauft Zahnmedizinisches Zeug für deutsche Firmen in Südamerika. Wohnt seit Jahren in Bogotá, Kolumbien.
Abends bekam ich den Boden fast ganz fertig, es fehlte nur noch der Eingangsbereich. Aber ich war nicht der einzige, der was tat.

Die Bauarbeiter hatten tatsächlich begonnen, das Schlagloch fachgerecht zu beseitigen, sogar mit Pflaster...

Sie arbeiteten bis in die Nacht hinein. Und sie waren noch nicht fertig, als ich kurz nach zehn Uhr abends losfuhr, um Peter zu holen. Natürlich war es mir zuviel Arbeit gewesen, alles aus meinem Kofferraum wieder rauszutun und dann war da noch die fehlende Scheibe. Daher fuhr ich mit dem Dodge. Auf dem Weg warf ich Lourdes und José in Maroma raus. Dann fuhr ich weiter nach Cancún. Der Dodge kreischte und schepperte vor sich hin, als ich mich Cancún näherte, fing er auch noch an zu scheppern. Ich fuhr extra vorsichtig, es fühlte sich so an, als würde das Auto jeden Moment mit einem lauten Knall auseinanderfallen. Ich hatte befürchtet, zu spät dran zu sein, aber der Flug hatte natürlich auch Verspätung, und so wartete ich noch eine weitere Stunde. Doch sie kamen an. Peter sah ziemlich fertig aus. Er kam, begrüßte mich und sagte mir, er hätte eine neue Scheibe aufgestellt. Das freute mich, ich glaube, ich habe einen Luftsprung gemacht. Wir fuhren los, ich fuhr. Es ging zurück nach Playa. "Was war hier so los?" "Keine besonderen Vorkommnisse. Schlägerei unter Gästen, mit Deiner beschissenen Putzfrau hab ich mich angelegt. Oder sie sich mit mir, je nachdem, wie man es sieht... Aber im Großen und Ganzen nichts Außergewöhnliches.
Wir fuhren vor das Hotel, Peter lud aus, ich parkte den Dodge ein paar Straßen weiter, weil es Freitagabend war und daher alle Parkplätze belegt waren. Als ich wieder ins Zimmer kam sah mich Peter etwas geknickt an. "Die Scheibe ist im Arsch..." Tja... "Vorzeitig jauchzen greift in ihre Rechte..."


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