Gammel in Mexiko 2003
Mittwoch, 7. Mai

Immer noch damit beschäftigt gewesen, das Zimmer Eilf zu schleifen und zu streichen. Wieder mal sehr spannend. Am Nachmittag ging ich los, um eine elegante Lösung für das fehlende Registro zu finden. Mittlerweile, nach zwei Jahren Südamerika, habe ich es ja gelernt, meine Papiere "in Ordnung zu halten" und wenn es mit Pässen funktioniert, wird wohl so ein Registro nicht allzuviel Anstrengung erfordern.
Ich kam mit der "eleganten Lösung" in der Hand zurück, hielt Petern beide Kopien hin und fragte: "Kannst Du das Original von der Kopie unterscheiden?" Er sah sich beide an. "Das ist die 37, die gefehlt hat, nä? Also am Papier erkennt man die Fälschung, wenn man sie sich genauer anfühlt." Ich offenbarte ihm dann, daß es sich um zwei Fälschungen handelt. Dann war er zufrieden. "Bist ein pfiffiger junger Mann..." Na, also, das wollte ich doch nur hören. Kommt leider selten und ausschließlich nach dem Satz: "Mei, Du Depp, paß doch auf, schau, was Du schon wieder angerichtet hast." Das Problem mit dem fehlenden Registro war somit erledigt. Schade nur, daß das Problem mit den fehlenden Banknoten in meinem Geldbeutel nicht auch so leicht zu beheben ist...

Ich versuchte dann noch zwei Stunden lang das Zimmer Eilf vom Staube zu befreien, doch alles, was ich zustandebrachte war, den Staub streifenförmig im Zimmer zu verteilen. Das aber ziemlich flächendeckend. Als ich fertig war, wurde, wie jeden Abend, der Rechner vor dem Hotel aufgestellt, in der Hoffnung auff eine leichte Brise, und ich machte mich erst über die eMails her. Anno hatte sich gemeldet, die Sache mit der Scheibe scheint zu laufen. Dann kam der Feuerlandbericht an die Reihe. Almut hatte mir dazu auch noch einige Notitzen geschickt.

Später kam José an und als er fragte, ob ich schon gegessen hatte, da fiel mir ein, daß ich den ganzen Tag außer einem halben Sandwich - natürlich wieder falsch zusammengestellt - noch nichts gegessen hatte. Er hatte auch Hunger und ging los, um Essen zu organisieren. Playa sei so teuer, meinte er noch. Eine halbe Stunde später kam er an mit einer riesigen Tüte voller Quesadillas für zwei Dollar fünfzig, sogar für den Hund hatte er noch was aufgestellt. Das war mindestens doppelt soviel und dafür halb so teuer wie sonst meine allabendliche Pizza. Kann man direkt was lernen. Danach saß ich mit dem Gefühl, gleich platzen zu müssen, noch bis spät Nachts mit José vor dem Hotel und ließ mir über Kalifornien erzählen - und wieder einen Tag rumgekriegt. Er bot mir an, nach Punta Maroma umzuziehen, aber ich lehnte erst mal ab, da DHL nun mal nicht mitten in den Dschungel liefert. Noch heißt es aussitzen und warten auf die Scheibe. Aber Zeit haben wir ja. Was stört ist nur das Gefühl, nicht mobil zu sein.

Endlich mal wieder Sattessen. Daran hiderten mich in den letzten Wochen die Preise und die Faulheit.

 


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© by Markus Besold