Gammel in Mexiko 2003
Freitag, 30. Mai

Wieder spielte ich Kellner, die Brasilianer kamen wieder, auch ein Deutscher Ingenieur war zum Fischen unterwegs und legte eine Frühstückspause ein. Wieder gab es üppige Trinkgelder. Es hatte in der Nacht geregnet. Meine Batterie war wieder voll Wasser und der Sand, den wir am Vortag angeschleppt hatten, um das Schlagloch zu begradigen, war davongeschwommen. Wir mußten das gescheiter machen...
Nun war es an mir, dem Dodge Starthilfe zu geben. Aber er tat keinen Mucks.

Am Nachmittag kam ein etwas Ostisch aussehender Mensch vorbei mit klassischem Iwanschnitt. Er fragte mich, wo ich denn her sei. Deutschland. Er war Russe, lebte in New York, war mit Rosanne verheiratet, die er auch mitgebracht hatte. Er war in die USA gegangen, um Geld zu machen. "Ich glaub, wir sind zweihundert Jahre zu spät." Er glaubte das nicht, immerhin sei es ihm halbwegs gelungen. Es gäbe immer noch Möglichkeiten. "Weißt Du etwas über die Fischerboote in Alaska?" Er wußte schon etwas, denn genau das hätte er vorgehabt. Er stammt aus Jekaterinburg, er wollte da hin, wo es kalt ist und wo sonst keiner hinwill, und deshalb hätte er daran gedacht, zusammen mit ein paar Kumpels. Allerdings hätte er dann Rosanna kennengelernt und daraufhin beschlossen, "daß er ganz gern seine Hände behalten möchte". Doch die anderen zwei seien tatsächlich nach Alaska gegangen und arbeiteten dort. Ich bat um die Adressen, wie immer, fleißig am Sammeln.
Zwischendrin fuhr ich mal Brotholen, danach holte ich Teres Mopped von der Werkstatt ab, holte für die Kanadier einen Rum beim Supermarkt und kehrte wieder an den Tisch zurück um mich weiter mit Andrej zu unterhalten. Er lebte davon, Websites zusammenzubauen, arbeitete auch gerade an PHP.

Abends war ich bei Paul und Vanessa zum Essen eingeladen.

Wir saßen anschließend bis tief in die Nacht wieder vor der Rezeption, anschließend rückten wir wieder dem Schlagloch zuleibe. Diesmal etwas fachmännischer, denn wir hatten am Nachmittag Holz mit Draht zusammengebunden, etwa in der Art, wie man Knüppeldämme baute, hatten von der Baustelle einige Steinbrocken besorgt. Der Bau mochte jetzt beginnen und eh vier Stunden vergangen, sollte ein Riesenwerk zeugen, von unserem Willen, unserer Entschlußkraft... Beim Arbeiten wird man leicht größenwahnsinnig, ich weiß. Wie dem auch war, Vanessa bekam einen Mülleimer, Paul und ich je einen Spaten und es ging los. Den alten Sand nahmen wir heraus, das Geflecht warfen wir hinein und warteten ab, wie es sich verhält, wenn Autos drüberfahren. Es wurde nach hinten gedrückt, dememntsprechend verlegten wir die Steine davon, dann kam Sand darüber und fertig war der Laden. Diesmal sollte es halten.

Erst den alten Sand wieder raus...

...den Verkehr regeln...

...Holzgestell und Steine rein.

Nach einigen Stunden war unsere Konstruktion fertig. Diesmal mußte sie halten, immerhin war der Sand, den wir letztens verwendet hatten teilweise hart wie Beton.


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