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Pakistan 2010
Donnerstag, der 29. Juli

Am Nachmittag fuhren wir los, bevor ich zuviel von der Nostalgie abbekam. Um erfolgreich operieren zu können muß die Infrastruktur stimmen. Ich brauche ein funktionierendes Internet, ich muß telephonieren können, über solche Dinge will ich mir keine Gedanken machen müssen und ich will nicht planen müssen. Sowas macht man 2010 einfach nicht. Man geht nicht “morgen in der Mittagspause zum Internet”, sondern man geht höchstens “ins” Internet, wenn man altmodisch ist. Aber Internet hat einfach in der Luft zu sein die man atmet. Also zurück in die “Zivilisation”. Das ist in Deutschland an sich schon sehr schwer, wenn man mal von internationalen Hotel- und Tankstellenketten absieht. Aber daheim in meinem Kommandobunker konnte ich wenigstens die Dinge koordinieren, ich konnte Lucienne anrufen und ihr genaue Anweisungen geben, konnte den DVLA anrufen, konnte benötigte Nummern einfach per Mausklick nachsehen und sogar über Unterhaltungsmedien verfügen.

So fuhren wir los in Richtung Süden in das verfluchte Drecksbayern – als w”"are der Rest von diesem Affenstaat nicht schon schlimm genug. “Gott verwüste Deine Fluren, plätte Deiner Städte Bau und erhalte Dir am Himmel die Geschwader weiß-rot-blau!”

Der Aufkleber paßt farblich gut sowohl zu den britischen Kennzeichen als auch zur Wagenfarbe.

Extra für diesen Anlaß habe ich das alte Plakat aus dem Ruhrkampf ein wenig überarbeitet. Normalerweise wird das immer auf die Couverts gedruckt, die dann an Staatsanwälte, Richter, sonstige Gangster gehen. Das zierte nun die vordere Steuerbordflanke des Daimlers solange wir uns auf Bundesgebiet befanden.

Ihr nicht...

Wenn die dämlichen Bullen lesen könnten würden sie mich alle fünf Minuten anhalten. Mal sehen. Am Abend kamen wir dann in Arschburg an und ich ging in die Stadt, um zu versuchen, die letzten Tage zu genießen, in denen man im sogenannten Freistaat noch rauchen durfte. Es war gut so, wie es war. Aber man ist ja in Bayern. Es darf nicht gut bleiben. Da klagt dann irgendein Wichtigmacher, der selbst wahrscheinlich nie weggeht, kriegt natürlich recht und wem es nicht paßt, der hat Pech gehabt. Und als braver deutscher Jasager nickt man und macht brav mit. Wie damals beim Eßverbot in Augsburg nach ein Uhr Nachts. Das scheiterte letztenendes an der Klage eines Gastronoms, der bezeichnenderweise ein Osmane ist und kein Krautfresser. Aber es scheiterte ganz sicher nicht am passiven Widerstand der augsburger Plantagenneger. das beste, was die zu bieten hatten war eine legale und angemeldete Demo, auf der dann zwanzig Leute voll gesetzwidrig nach ein Uhr Nachts in einen Kebap beißen. Voll provokant, ey!


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© by Markus Besold