< August 2010 > | ||||||
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In der Früh sagte Milicja, der Klima-Mensch hätte angerufen. Der Ventilator sei kaputt und ein Relais sei durchgeschmort. Der Ventilator würde 90€ kosten, ob er denn das richten soll. "Natürlich. Er soll vorgehen und das Teil richten." Wir fuhren mit Milicia in die Stadt. Sie hatte an der Uni etwas zu erledigen. In der Bibliothek war Rauchverbote, aber in allen Gängen wurde hier geraucht. Sehr angenehm. Danach gingen wir in die Stadt, um uns mit den anderen zu treffen. Da die Gebäude, die 1999 zerbombt wurden, immer noch genauso aussahen, bat ich darum, mich dort hinzufahren, damit ich das nachholen konnte, was ich vor elf Jahren nicht machen durfte: Bilder schießen. Wir fuhren zum "Generalstab" und ich schoß einige Bilder. Das Gebäude sah wirklich nur genauso aus, der einzige Unterschied war, daß nun ein Bauzaun rings um das Gebäude stand.
Man sieht noch sehr deutlich, wo die Raketen eingeschlagen waren. Scheinbar hat auch niemand Lust und Geld, das Gebäude wieder herzurichten. So bleibt nur zu hoffen, daß es von selbst verheilt. Da soll in einem anderen Gebäude auch noch eine 2.500-Kilo-Bombe stecken. Die Kosten für die Verschrottung liegen bei 1,5 Millionen US-Dollar. Das Abwerfen war scheinbar billiger. Mich hat nur die Größenordnung gewundert. Eine 1.000-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist ja schon ein sogenannter "BlockBuster", aber was wäre denn eine passende Bezeichnung für eine 2.500-Kilo-Bombe von 1999? Die Stadt Belgrad müßte ja nicht nur die Entsorgung, sondern vorher auch noch die Bergung bezahlen. Da ist es einfacher und billiger, man läßt sie wo sie ist und sperrt einfach nur das Gebäude ab.
Am Abend gingen wir dann zum Bergrader Bierfest (Belgrade Beer Festival 2010). Das war mal ein gescheites Bierfest, auch wenn Ana Popovic sich als sehr photoshop-bedürftig herausgestellt hatte war es dennoch ein sehr gelungener Abend, was ich daran festmache, daß ich mich nicht wirklich daran erinnern kann, wie er geendet hat. Das letzte an das ich mich erinnere war, daß ich zusammen mit einem Slawinistik studiert habenden Polen die erste Strophe von "Katjuscha" im Bierzelt angestimmt hatte.